Bei diesem Objekt handelt es sich um die Schneide eines durchbohrten Schuhleistenkeils aus Schmiedeberg, Gem. Angermünde. Eine Formenansprache ist aufgrund des fehlenden Nackens nicht möglich. Die Bohrung wurde vermutlich von beiden Seiten ausgeführt; es deutet sich eine leichte Uhrglasform an. Das Gerät ist darüber hinaus aus einem feinen Granit gefertigt und auf allen Seiten unterschiedlich stark geschliffen.
Durchbohrte Schuhleistenkeile werden in den südlichen Regionen Deutschlands mit den frühen sesshaften Bauern (Rössener-Kultur u. Stichbandkeramik) des Mittelneolithikums (Jungsteinzeit) in Verbindung gebracht. In Norddeutschland/Nordeuropa sind sie in kleinen Stückzahlen hingegen eher im Kontext des ausgehenden Mesolithikums (Mittelsteinzeit) und der damit verbundenen Ertebølle-Kultur assoziiert (Klassen 2004, 50-52). In der Uckermark ist der kulturelle Kontext der durchbohrten Schuhleistenkeile bislang weitestgehend unklar.
Literatur
L. Klassen, Jade und Kupfer. Untersuchungen zum Neolithisierungsprozess im westlichen Ostseeraum unter besonderer Berücksichtigung der kulturellen Entwicklung Europas 5500-3500 BC (Moesgård 2004).
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