Das Beil aus Schmiedeberg, Gem. Angermünde weist Merkmale verschiedener Beilformen auf, wodurch es vorläufig als „spitznackiges Kernbeil“ bezeichnet wird (v. Fournier 2022, 55-56). Formenspezifisch lässt es sich am ehesten mit spitznackigen Beilen vom Typ 1 vergleichen; es verfügt jedoch über keine Spuren von Schliff. Das gesamte Objekt ist in Kernbeiltechnik geschlagen. Die Schneide ist aus einem Schlagfehler entstanden (frz. fracture en nacelle). Die Schneide besitzt einige makroskopisch sichtbare Beschädigungen, die vermutlich auf den Gebrauch zurückzuführen sind.
Die spitznackigen Beile vom Typ 1 werden in ihrem ersten Auftreten in die Zeit zwischen 3800 bis 3600 cal. BC verortet. Zu diesem spitznackigen Kernbeil sind bislang wenige vergleichbare Funde bekannt, Klassen spricht ähnliche Funde als „lokale Nachbildungen“ importierter spitznackiger Beile an (Klassen 2004, 210, 213). Eine genauere Datierung des Stücks gestaltet sich daher schwierig. Mit Sicherheit ist es allerdings an den Übergang zwischen spätem Mesolithikum (Mittelsteinzeit) und frühem Neolithikum (Jungsteinzeit) zu setzen. Es entfällt damit in den Zeithorizont der letzten Jäger und Sammler sowie der ersten Bauer in der Region Uckermark.
Literatur
K. v. Fournier, Kern- und Scheibenbeile in der Uckermark. Quantitative und qualitative Analysen an mesolithischen Inventaren aus Nordost-Brandenburg (i. Vorb.).
L. Klassen, Jade und Kupfer. Untersuchungen zum Neolithisierungsprozess im westlichen Ostseeraum unter besonderer Berücksichtigung der kulturellen Entwicklung Europas 5500-3500 BC (Moesgård 2004).
en