Die Spitzhaue aus Greifenberg, Gem. Angermünde ist ein besonderer Nachweis für die technischen Fähigkeiten der nicht sesshaften Jäger und Sammler während der zweiten Hälfte des Mesolithikums (Mittelsteinzeit) in der Uckermark. Die gepickte und später nachgeschliffene Oberfläche des Geräts belegt die Anwendung des Schleifens als Technik zur Oberflächenveränderung vor dem Eintreffen der ersten sesshaften Bauern in der Region in der Jungsteinzeit (Goldhammer et al. 2012, 127). In der Zusammenstellung von Gramsch (1973) erscheinen die Spitzhauen vor allem im südbrandenburgischen bis nordsächsischen Raum. Die Spitzhaue aus Greifenberg gehört demnach zu den nördlichsten Vertretern des Typs (Gramsch 1973, 28, 68, Karte 7).
Der Einsatz der Spitzhauen ist noch nicht zweifelsfrei geklärt. Die meisten Geräte des Typs weisen ein deutlich dünneres Schaftloch auf als das des hier gezeigten Objekts. Gramsch (1973) bezweifelt daher einen praktischen Nutzen.
Literatur
J. Goldhammer, S. Hartz, H. Paulsen, Picken, Schleifen, Bohren – Beispiele mesolithischer und frühneolithischer Felsgestein-Bearbeitungstechniken im Norden. In: A. Stobbe, U. Tegtmeier (Hrsg.), Verzweigungen. Eine Würdigung für A. J. Kalis und J. Meurers-Balke, 2012, 125-137.
B. Gramsch, Das Mesolithikum im Flachland zwischen Elbe und Oder (Berlin 1973).
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