"Zum Andenken der als Opfer der französischen Fremdherrschaft gefallenen hessischen Patrioten", heißt es auf dem Sockel dieses Zimmerdenkmals des schlafenden Hessenlöwen. Es ist eine Miniaturversion des 1874 geschaffenen Denkmals von Gustav Kaupert, das zu seiner Entstehungszeit so beliebt war, dass es auch die bürgerliche Wohnstube schmücken sollte.
Das Denkmal für die Zeit, als Kassel zum Königreich Westphalen gehörte und Residenz von Jérôme Bonaparte war, wurde in der Karlsaue aufgebaut. Nach der Zerstörung der Gesamtanlage und des Sockels im Zweiten Weltkrieg wurde der erhaltene Löwe mit neuem Sockel wieder aufgestellt. Seinen heutigen Platz hat er neben der Gustav-Mahler-Treppe unterhalb des Friedrichsplatzes. Auf dem neuen Sockel steht nun: "Den für ihre Heimat gefallenen Hessen 1806 - 1815. Geschaffen von Gustav Kaupert (1819 - 1897)".
Gustav Kaupert (1819 - 1897) war ein Kasseler Bildhauer, der im 19. Jahrhundert mit seinen idealisierten und an der klassischen Antike orientierten Skulpturen und Reliefs Beliebtheit erlangte. Als Sohn des Kasseler Goldschmieds Christian Wilhelm Kaupert (1786 - 1863) lernte er früh das Gravieren. Nach seiner Ausbildung an der Kasseler Kunstakademie, einer Arbeit in München und einem längeren Aufenthalt in Rom (1858-1867) wurde er Professor für Bildhauerkunst am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt. Zu seinen Werken gehören Reliefs, Figuren, Grabmäler und Porträtplastiken. Unter anderem wirkte er an Denkmälern des amerikanischen Bildhauers Thomas Crawford (1814 - 1857) mit, die noch heute in Washington D.C. stehen.
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