Ohne Stichplatten ist ein Nähen nicht möglich. Nur durch sie gelingt es der Nadel gezielt in den Stoff einzudringen, um den Unterfaden aufzunehmen und zu vernähen. Stichplatten dienen als wichtiges Werkzeug für genaue Näharbeiten. Die Stichplatte befindet sich genau über dem Transporteur. Sie verfügt in aller Regel über ein Loch, durch das die Nähnadel gleitet.
Das Objekt steht im Zusammenhang mit dem Ende des sächsischen Steinkohlenbergbaus, denn es ist in einem der Nachfolgebetriebe hergestellt. Die Firma stellte ursprünglich Ausrüstung und Maschinen für den Bergbau her. Es handelt sich um die Maschinenfabrik und Eisengießerei Friedrich Schmiedel, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet wurde. Das Unternehmen war als Zulieferer für den Steinkohlenbergbau so wichtig, dass einige Steinkohlenwerke Anteile an der Firma erwarben, als sie im 20. Jahrhundert wegen der Weltwirtschaftskrise in finanzielle Schieflage geriet.
Auch in der DDR wurden dort als VEB Zentralwerkstatt Niederwürschnitz zunächst weiterhin Maschinen und Ausrüstung für den Kali-, Kupferschiefer- und vor allem den Steinkohlenbergbau hergestellt. Diese waren mit dem Ende des Abbaus der schwarzen Diamanten nicht mehr nötig, sodass der VEB Zentralwerkstatt Niederwürschnitz im Zuge der Umprofilierung zum VEB Textima Teilfertigung Niederwürschnitz wurde und die Herstellung für den Bergbau nach und nach von der Fertigung für die Textilindustrie abgelöst wurde. Im Zuge dessen wurde der Betrieb stark erweitert und ehemalige Beschäftigte aus dem Steinkohlenbergbau fanden dort eine neue Arbeit. Das Unternehmen fertigte nun Teile für Textilmaschinen wie etwa Getriebekästen, Gehäuse oder Ständer. Zudem wurden im Feinschneidezentrum auch Stichplatten wie das Objekt des Monats hergestellt.
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