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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Museum Schriftgut - Zeitschriften, Hefte Reiseandenken, Souvenirs, Erinnerungsstücke [2023/0969]
https://rlp.museum-digital.de/data/rlp/resources/documents/202306/10094003897.pdf (Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir (CC BY-NC-SA)
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Ein Souvenir-Kleber von Haken und Ösen

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Description

Ein Souvenir-Kleber von Haken und Ösen

Der Artikel von Wolfgang Knapp in "Die Rheinpfalz" vom 13.8.1993 beschreibt in der Serie "Schatzkammer Heimatmuseum: Kurioses und Alltägliches" eine besondere "Schatztruhe". Eine Holztruhe ist über und über mit hunderten kleinen Gegenständen aus der Zeit von 1820 bis etwa 1900 beklebt. Neben Knöpfen, Glasperlen, Muscheln und Kieselsteinen finden sich auch Schmuckstücke, wie Broschen, Krawattennadeln, Uhrenketten etc., sowie Halbedelsteine und Stücke aus Elfenbein. An prominenter Stelle ist das auf Porzellan gemalte und metallgefasste Miniaturporträt eines Kindes angebracht.

Material/Technique

Papier / geschöpft, bedruckt

Measurements

Höhe: 16,8 cm, Breite: 23,5 cm

Transcript

Original: Deutsch

Schatzkammer Heimatmuseum Ein Souvenir-Kleber von Haken und Ösen Kurioses und Alltägliches (3): Eine seltsame „Schatztruhe“ aus der Jahrhundertwende-Zeit Von unserem Mitarbeiter Wolfgang Knapp Zu den merkwürdigsten Exponaten im Dürkheimer Heimatmuseum zählt eine „Schatztruhe“ ganz be­- sonderer Art. Denn sie birgt ihren Schatz nicht im Inneren, sondern trägt ihn für jedermann sichtbar mit - oder besser: auf - sich herum. Es handelt sich um eine Holztruhe mit kupfernen Kantenbeschlägen, Ku­- gelfüßen aus Kupfer und einem ge­- wölbten Deckel, die an ihrer Außen­- fläche über und über mit hunderten von kleinen Gegenständen übersät ist, die in Glaskitt eingedrückt sind. Es dürfte um die Wende zum 20. Jahrhundert gewesen sein, als mög­- licherweise ein Angehöriger einer Dürkheimer Familie, aus deren Be­- sitz die Truhe stammt, mit viel Fin­- gerspitzengefühl, Geduld und Sinn für dekorative Gestaltung ein Sam­- melsurium unterschiedlichster Klei­- nigkeiten aus der Zeit um 1820 bis cirka 1900 auf der Oberfläche der Truhe verteilte. Die meisten davon befinden sich noch immer an Ort und Stelle, und die meisten der aufgeklebten Artikel sind Knöpfe, Glasperlen, Gürtel­- schließen, Muscheln und Kieselstei­- ne. Daneben sind aber auch Schmuckstücke in Form von Bro­- schen, Krawattennadeln, Amulet­- ten, Ohrringen, Uhrenketten und Armbändern vertreten; ebenso tau­- chen ungefaßte Halbedelsteine und Straßsteine an manchen Stellen auf. Neben Modeschmuckstücken, die aus preisgünstigen Legierungen und Glassteinen gearbeitt sind, fallen hier und da sogar einige aus Elfen­- bein und Lavastein geschnittene Stücke und aus Rotgold gefertigte Einzelteile ins Auge. Spielgeldmün­- zen und Gedenktaler finden sich au­- ßerdem neben Nägeln, Metallösen, einem Vorhängeschloß und Schlüs­- seln wieder. Abgesehen von ebenso vorhande­- nen Souvenirplaketten, die aus wei­- tergelegenen Reisezielen stammen, stehen andere Erinnerungsstücke mit Dürkheimer Einrichtungen und Vereinen in Zusammenhang und verweisen damit auf den regionalen Kontext, aus dem die Truhe stammt. So zeugt eine kufenförmige An­- stecknadel von einem einstmals vor­- handenen Dürkheimer Schlitt­- schuhclub. Eines der optisch auffäl­- ligsten Stücke stellt schließlich ein in Metall gefaßtes, auf Porzellan ge­- maltes Miniaturporträt eines Kindes dar, das ganz selbstverständlich zwischen bunten Glasperlen und Knöpfen seinen Platz gefunden hat. Die mit Reisesouvenirs versehene Truhe hat außerdem selbst eine abenteuerliche Reise hinter sich ge­- bracht. Mitte der 70er Jahre wurde sie zusammen mit einigen anderen Gegenständen aus dem Heimatmu­- seum gestohlen. Bald darauf wurde sie jedoch in der Nähe des damaligen Museumsgebäudes aufgefunden und ins Fundbüro gebracht. Von dort aus gelangte sie, nachdem sie von dem damaligen Betreuer der Sammlun­- gen als Eigentum der Museumsge­- sellschaft identifiziert worden war, wieder in die musealen Sammlungen zurück und kann dort seither wieder bewundert werden. Mit Knöpfen, Nägeln und allerlei Reiseandenken übersät ist dieses Unikat, das ein Unbekannter mit viel Fingerspitzengefühl gefertigt hat. (Foto: Franck-Holliday) Rheinpfalz, 13.8.1993
Map
Written Written
1993
Knapp, Wolfgang
Bad Dürkheim
Printed Printed
1993
Die Rheinpfalz
Ludwigshafen
[Relation to time] [Relation to time]
1900
1899 1995
Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

Object from: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

Der über 2000-jährigen Tradition des Weinbaus in Bad Dürkheim entsprechend, ist das Stadtmuseum in einem ehemaligen Weingut untergebracht. Auf über...

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