Scherben von Butzenscheiben und Zwickel aus sehr hellem, reinem Glas sowie Fragmente von Bleiruten mit h-förmigem Querschnitt, stark korrodiert.
Diese Bodenfunde wurden 1970 bei der Freilegung des Wassergrabens um Schloss Grunewald gefunden, den man zu Beginn des 18. Jahrhunderts dauerhaft verfüllt hatte. Die Butzen dürften aus einer der kurfürstlichen Glashütten stammen, die diese nachweislich im 16. und 17. Jahrhundert herstellten: Grimnitz, Marienwalde, Chorin oder Potsdam (Drewitz). Das Verfahren erforderte viele Handgriffe. Der Glasmacher blies kleine Glasposten aus dem Schmelzofen zu einer Glaskugel, heftete sie um und weitete sie danach am Abschlag mit dem Auftreibeisen. Den Rand schlug er für eine bessere Stabilität um. Abschließend trennte er das Hefteisen ab. Die Butzenverglasung im Jagdschloss Grunewald wurden 1705 durch größere, noch hellere Sprossenfenster ersetzt.
Susanne Evers / Verena Wasmuth
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