Zu den frühen Werken Grämers zählt seine Kleinplastik „Mich hungert“ von 1923, mit der er einen kritischen Kommentar zu den sozialen Problemen der Weimarer Republik formulierte. Die Figur des kleinen, einsamen Jungen vermittelt ein Gefühl des Leidens und der Hilflosigkeit, was sich als Anklage gegen die polarisierte kapitalistische Gesellschaft lesen lässt. Das hungernde, frierende und weinende Arbeiterkind steht im Mittelpunkt von Grämers Werken der 1920er-Jahre. Damit trug der Bildhauer zur sozialkritischen Kunst der Zeit bei, die sich häufig dem ausgebeuteten, verelendeten Proletariat zuwandte. | Irina Hiebert Grun
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