In den 1910er- und 1920er-Jahren unternahm Seewald ausgiebige Reisen in den Süden Europas, wo er Landschaften, Menschen und Tiere malerisch festhielt. Während des Ersten Weltkriegs war er vom Militärdienst freigestellt, was ihm Aufenthalte in Südfrankreich und im Tessin ermöglichte. Zwischen 1922 und 1924 lebte der Künstler größtenteils in Italien, wo das Gemälde „Flusslandschaft mit Pferden“ entstand. Wiedergegeben ist eine idyllische, in pastellfarbenes Abendlicht getauchte, ruhig daliegende Wasserlandschaft, die im Hintergrund von einer Bergkette abgeschlossen wird und vorn eine Weide mit grasenden und tollenden Pferden zeigt. Seewald war der Überzeugung, „ein Mittelmeerer zu sein“, was bedeute, „Mass und Mitte zu verehren“ (Richard Seewald, Die Zeit befiehlts, wir sind ihr untertan, Freiburg 1977, o. S.). | Irina Hiebert Grun
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