Aufnahme eines unbekannten Fotografen, 1894
In einem Festsaal eines Hotels oder verwandten Etablissements haben sich die Mitglieder der Berliner Vergolder-Innung an einer Tafel versammelt. Anlass ist das 25-jährige Meisterjubiläum ihres stellvertretenden Obermeisters Theodor Becker (1822–1913) (nähere Informationen zu ihm siehe unten in der Rubrik "Ausführliche Beschreibung"). Vorn in der Mitte, direkt hinter dem Blumengebinde mit Schleifen (Aufschrift 1869 / 1894) sitzt der Obermeister August Andree, vom Betrachter aus links neben ihm der Jubilar Theodor Becker. Auf der Tafel stehen Biergläser.
Ein Mitglied hat die Familiennamen aller Anwesenden auf dem Trägerkarton oben bzw. unten notiert, so dass alle abgebildeten Personen identifizierbar sind. Bei 14 von insgesamt 25 Personen ist ein Kreuz dahinter gesetzt, u.a. auch bei Andree und Becker. Eine Markierung Verstorbener zu einem späteren Zeitpunkt erscheint unwahrscheinlich, wenn auch möglich. Vielleicht handelt es sich umgekehrt um eine Bestandsaufnahme der lebenden Mitglieder zu einem späteren Zeitpunkt.
Vorn sitzend v.l.n.r.: Stephani +, Nischke +, [Robert] Eplinius, [J.] de la Croix +, [Theodor] Becker +, [August] Andree +, Weber, Kyring, [Robert] Nürnberger, Westphal.
Dahinter stehend v.l.n.r.: Stolpe, [O.] Heese +, Scholz +, Köhler +, [Otto] Gesell + [Hinter dem Jubilar links], Schüssel +, [Wilhelm] Zilly +, König, [E.] Hannemann, Winsch +.
Ganz hinten stehend v.l.n.r.: [Otto] Waller, [Hugo] Leidel +, Eckard +, Liese.
Provenienz
Altbestand des Archivs. In den Besitz der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V. ist das Foto sicherlich durch den in der hinteren Reihe abgebildeten Otto Waller (1845–1938) oder dessen Sohn Richard Waller (* 1876) gelangt, die nicht nur beide Vergolder in Berlin waren, sondern auch Mitglieder der Vereinigung (der Sohn, 1936–1950) bzw. ihres Vorgängers Touristenklub für die Mark Brandenburg (der Vater, 1894–1916; als einziger aus dem Kreis der Abgebildeten!). In Frage käme auch noch der Enkel Dr. Ernst Waller (* 1908), denn auch dieser war 1940–1952 Mitglied der Vereinigung.