Tonnenförmiger Topf aus der barocken Linck-Sammlung. Von Hand gemacht aus mittelfeinem, mineralisch gemagerten Ton, geglättet und von rötlich-brauner bis beiger Farbe. Von zwei Ösenhenkeln ist nur einer erhalten, der andere mit einem größeren Gefäßstück abgebrochen. Als waagerechtes Zierelement erhielt der Topf mehrere Rillen. Darin Asche und Knochenreste.
Laut historischem Sammlungsverzeichnis stammt der "Aschentopf", also eine Grabbeigabe, aus der Mark Brandenburg - der Fundort ist jedoch nicht gesichert. Veit und Wöhrl (2014) konnten die Seltenheit des Stückes belegen, das am ehesten typisch für die spätbronzezeitliche Lausitzer Kultur ist. Von Mitteldeutschland lässt sie sich bis Westpolen und in die Slowakei verfolgen. In der Linck-Sammlung wurde das Stück in die "Kunstsachen", also von Menschen gemachte Objekte, eingeordnet. Archäologische Stücke wie dieses kamen spätestens seit der Mitte des 18. Jahrhunderts vermehrt auf den deutschen Markt und fanden sich in zahlreichen Raritätenkabinetten wieder.
Belegt im Linck-Index III (1787), S. 94, Nr. 3A: "Eine andere Art von Topf mit Todtenknochen aus der Mark Brandenburg."
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