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Bezirksmuseum Buchen Bildarchiv Karl Weiß Atelieraufnahmen Paare [BKW 7164]
Das Ehepaar Oppenheimer 1937 (Bezirksmuseum Buchen CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Bezirksmuseum Buchen / Karl Weiß (CC BY-NC-SA)
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Das Ehepaar Oppenheimer 1937

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Description

Der Kaufmann Adolf Oppenheimer (geb. 4. Sept. 1879 in Buchen) und seine Frau, Friederike Oppenheimer, geb. Lehmann (geb. 18.01.1885 in Weinheim an der Bergstraße). 1906 hatte das Paar in Weinheim geheiratet. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1937. Die beiden Söhne der Oppenheimers, Bernhard (geb. 26. August 1910) und Ernst (geb. 2. Mai 1918) waren zu dieser Zeit bereits in die USA emigriert. Die Tochter Frieda (geb. 28. Juli 1907) hatte 1930 in Buchen Julius Oppenheimer (geb. 3. März 1895 in Reichenbach) geheiratet und wohnte in Viernheim. Das Ehepaar zog 1939 zur Mutter von Friederike Oppenheimer nach Weinheim. Während Adolf Oppenheimer sich als Sechzigjähriger zur Emigration entschlossen hatte und sich am 13. Mai 1939 in Hamburg an Bord des Hapag Lloyd-Dampfers "St. Louis" nach Havanna/Kuba einschiffte, blieb Friederike Oppenheimer bei ihrer Mutter in Weinheim. Die beiden Frauen wurden am 22. Oktober 1940 verhaftet und nach Gurs deportiert. Von dort wurde Friederike Oppenheimer am 10. August 1942 nach Auschwitz verschleppt und umgebracht. Ihre Mutter Emma Lehmann starb im Lager von Gurs am 11. Januar 1943 im Alter von 84 Jahren. Adolf Oppenheimer erlebte an Bord der St. Louis eine wochenlange Irrfahrt: Weder auf Kuba noch in den USA erhielt das Schiff mit 937 jüdischen Passagieren eine Landeerlaubnis. Erst kurz vor der Rückkehr nach Hamburg gelang es dem Kapitän Gustav Schröder (1885-1959), die bedrohten Passagiere am 17. Juni 1939 in Antwerpen von Bord zu bringen. Etwa ein Viertel der Passagiere wurde im rettenden England, die anderen in Belgien, Frankreich und den Niederlanden verteilt, wo sie während der deutschen Besatzung wieder in die Gewalt der Nazis gelangten und später in die Vernichtungslager gebracht wurden. Vielleicht mit Hilfe seiner Söhne ist Adolf Oppenheimer am Ende doch noch in die USA gelangt: Am 16. Januar 1942 erscheint in der deutsch-jüdischen Zeitung "Der Aufbau" eine von ihm aufgegebene Suchanzeige, die seine Adresse in Brooklyn nennt: "Adolf Oppenheimer (fr. Buchen, Odenwald), 458 Jamaica Ave., Brooklyn, N.Y."
[Axel Burkarth]

Inscription

Bez. "Adolf Oppenhaimer hier [Buchen]".

Material/Technique

Glasnegativ, nasses Kollodiumverfahren

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