Der ursprünglich rohrbespannte Stuhl wurde vermutlich für die 1848 geweihte Friedenskirche im Park Sanssouci in Potsdam in Auftrag gegeben. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erhielten die sieben Exemplare eine Federpolsterung und einen roten Samtbezug. Den Kirchenstühlen gleich haben die aufwendig gestalteten und aus Eichenholz gebauten Sakristeistühle säbelartig gebogene Hinterbeine und weisen wie die Kirchenbänke vorne schlanke, gedrechselte Balusterbeine auf. Die Sakristei ist ein am Chor gelegener Nebenraum in der Kirche. Er dient zur Vorbereitung für die Geistlichen und wird als Aufbewahrungsstätte der liturgischen Geräte und Gewänder genutzt. Nach dem Tod König Friedrich Wilhelms IV. war der Sarg des Monarchen bis zur Fertigstellung der Gruft dort aufgestellt. 1866, nach dem Tod des Kronprinzen Sigismund, des Sohnes Kronprinzessin Viktorias, wurde die Sakristei zur Grabeskapelle umgestaltet. Der Sakristeistuhl befindet sich heute mit sieben weiteren Exemplaren in der Friedenskirche in Potsdam.
en