Besprachen im Mai 1842 König Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861) und Ludwig Persius (1803–1845) noch einen Umbau der Bornstedter Kirche, so ging es beim Treffen im Januar 1843 schon um einen Neubau. Bedingt durch Persius‘ Tod und den Brand des Gutes 1846 verzögerte sich allerdings die Umsetzung der Pläne. Im Oktober 1849 präsentierte Stüler seinen ersten Entwurf. Darin bezog er sich teilweise auf Persius, etwa durch Verwendung einer Zwerggalerie an der Ostapsis. Bis Ende 1854 folgten weitere Entwürfe, von denen sich bis heute acht erhalten haben, darunter auch zwei zum vorliegenden Projekt III (vgl. auch Inv.-Nr. 81-156-K3). Hauptmotiv ist hier ein von Lisenen gegliedertes Langhaus mit Drillingsrundbogenfenstern unterhalb eines al fresco gedachten Frieses im oberen Drittel, einer niedrigeren Apsis im Osten und einem Querhaus, an dem kurze Seitenflügel den Anschluss für einen dreiseitigen Arkadengang bilden. Den nördlich des Querhauses gelegenen Campanile ließ Stüler auf dem Blatt weg. [Thomas Sander]
bez.: o.m.: Umbau der Kirche zu Bornstädt.; u.l.: Project III.; u.r.: Schieferdach. Die Gesimse mit Portlandcement / geputzt; die Säulen aus gebranntem Thon der / Fries al fresco wie eingelegte Steinarbeit gemalt.
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