Pokal aus farblosem Glas mit zugehörigem Deckel, leicht ansteigender Fuss mit versenktem, mattiertem Spitzblattfries, angesetzt ein beidseitig gekehlter und facettierter Balusterschaft mit zahlreichen eingestochenen Luftblasen. Der Ansatz der becherförmigen Kuppa wiederholt den Spitzblattdekor vom Fuß. Die Wandung ist in Mattschnitt mit einem gevierten Wappen in reicher Rollwerkkartusche ohne Bekrönung dekoriert, umgeben von Putten und Tierdarstellungen sowie Blumen und Ranken. Feld 1 und 4 trägt jeweils drei Lanzen, Feld 2 und 3 einen steigenden Löwen. Der Mündungs- und Deckelrand trägt einen Steinchenfries über einer geblänkten Perlborte. Der gebauchte Deckel mit abgeflachter Schulter trägt am Übergang zum hoch aufgebauten Knauf ebenfalls den Spitzblattdekor. Der Knauf ist aus einem facettierten Baluster mit eingestochenen Luftblasen aufgebaut, darüber – über einem kurzen Schaft mit Facetten – ein kleiner Kugelnodus mit mattierten Spitzblättern.
Das Wappen konnte nicht aufgelöst werden (Dank für weiterführende Hinweise). Die ungewöhnliche Schaft- und Knaufgestaltung datiert den Pokal in die Jahre 1715 bis 1725 (vgl. Klesse, Glassammlung Helfried Krug, 1973, Kat. 620f.). Es handelt sich demnach um ein Produkt der Hofglashütte in Potsdam. Der Deckelpokal gehört zum Altbestand, vermutlich Berlin Museum. [Verena Wasmuth]
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