Kleiner Deckelpokal aus farblosem Glas, der steil ansteigende Fuß geht unmittelbar in die unten ausgebauchte Kuppa über, beide mit tiefgeschnittenem und vergoldetem Rundbogendekor mit innenliegenden Oliven, im Kuppaansatz eine einzelne eingestochene Luftblase. Die Wandung trägt in Matt- und Blankschnitt ein bekröntes Allianzwappen in einer Rollwerkkartusche mit vereinzelten geblänkten Kugelungen. Am vergoldeten Mündungs- und Deckelrand jeweils ein polierter Perlfries. Der Deckel mit vertieftem Rundbogenfries am Ansatz zum hoch aufgebauten, massiven Knauf, der facettiert und partiell vergoldet ist.
Das Allianzwappen unter Grafenkrone gibt Rätsel auf: während das linke Wappen mit Adlerkopf und schreitendem Löwen nicht aufgelöst werden konnte, scheint das rechte unvollendet geblieben zu sein. Zudem ist dieser Bereich nicht vergoldet worden. Eventuell ist hier eine geplante Allianz nicht zustande gekommen. Der Deckelpokal gehört zu einem Glastypus, der bereits von Robert Schmidt der Potsdamer Nachfolgehütte in Zechlin zugeschrieben und in die Jahre 1740 bis 1750 datiert wurde (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Abb. 16 und Taf. 37, 1+3; Schmidt, Das Glas, 1912, Abb. 181, S. 319). Die Güte der Vergoldung spricht ebenfalls für ein Zechliner Produkt. Das Glas wurde 1993 mit Lottomitteln aus dem Kunsthandel erworben. [Verena Wasmuth]
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