Das Nürnberger Heilig-Geist-Hospital wurde 1339 zusammen mit einer Kirche als sogenanntes Siechenhaus errichtet, das wie in allen mittelalterlichen Städten dem Heiligen Geist geweiht war. Es war eine private Stiftung in der Trägerschaft der Stadt, die durch die Franziskaner betreut wurde. Von 1424 bis 1796 wurden die Reichskleinodien dort verwahrt. Die noch heute das Erscheinungsbild des Spitals prägenden, die Pegnitz überspannenden Wasserbauten wurden 1511–1527 errichtet. Das Gemälde zeigt die berühmte Ansicht von der Barfüßerbrücke (heute Museumsbrücke) aus in Richtung Insel Schütt. Es vermittelt eine Atmosphäre beschaulicher Klarheit, die Farbgebung ist warm und von angenehmer Zurückhaltung, die Architektur wirkt leicht unter dem wolkenbetupften Schönwetterhimmel. Noch neun Jahre vor der Entstehung des Gemäldes war dieses Gebäude, dessen Bögen sich so malerisch in der Pegnitz spiegeln, eine von alliierten Fliegerbomben zerschmetterte und ausgebrannte Ruine. Der Wiederaufbau begann erst 1950. Die Vermutung sei erlaubt, dass die Datierungsinschrift "Germany, 1959" in diesem Zusammenhang auch als Hinweis zu verstehen ist. Über den Maler Ludwig Urack wissen wir bisher nur, dass er im 20. Jahrhundert geboren wurde.
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