Auf dem Kupferstich ist der bekannte Pädagoge August Hermann Francke abgebildet. Er richtete im Jahre 1698 ein Waisenhaus mit angeschlossener Armenschule in Halle/Saale ein. Diese Ausbildungsstätte für mittellose Kinder entwickelte sich zu einem bedeutenden Schulkomplex und erhielt später den Namen "Franckesche Stiftungen".
Die Signatur des Blattes gibt sowohl den Berliner Kupferstecher Johann Georg Wolffgang als Urheber, wie auch das vermutliche Entstehungsjahr an: "Wolffgang S. R. Sc. Berlin 1729".
August Hermann Francke befindet sich im Vordergrund. Er trägt einen schlichten Talar und auf dem Kopf eine Haube. Vor ihm, auf einem Tisch, liegt ein Buch, welches er offenbar gerade zugeschlagen hat. Um die zuvor gelesene Seite wieder zu finden, verwendet Francke Finger seiner linken Hand als "Lesezeichen". Im Hintergrund befindet sich ein großes Regal mit vielen Büchern. Der intellektuelle Anspruch Franckes wird damit ikonographisch verdeutlicht.
Eine lange Bildunterschrift benennt noch einmal den Namen des Abgebildeten sowie seine wichtigsten akademischen Titel und die Lebensdaten (inklusive Geburts- und Sterbeort): "Augustus Hermannus Franckius, S. Theologiae Profess.: Ordinarius in Academ: Hallensi, Ibidem ad D. Ulrici Pastor et Gymnasii, Scholarcha, Itemque Paedagogii Regii et Orphanotrophei Glauchensis Director. Natus Lubecae anno 1663. d. 12nd Mart. St. v. Denatus Halae anno 1727. d. 8. Jun. Aetat. 65."
Signatur: Wolfgang S. R. Sc. Berlin 1729
Beschriftung: Augustus Hermannus Franckius S. Theologiae Profess: Ordinarius In Academ: Halensi, Ibiden ad d. Ulrici Pastor et Gymnasii Scholarcha item que Paedagogii Regii et Orphanotrophei Glauchensis Director.
Wf. Unterschrift: Natus Lubecae ano 1663. 12. Mart St. v. Denatus Halae ano.1727, d. 8 Iun. Ae. lat. 65.
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