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Luftfahrt.Industrie.Westfalen Luftschiff LZ 13 - HANSA Philatelie & Zeppelinpost [2022-0162]
Bordpostkarte der Fahrt zum Zeppelintag Braunschweiger am 13. Oktober 1912 (Sammlung Luftfahrt.Industrie.Westfalen | Moritz-Adolf Trappe CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Sammlung Luftfahrt.Industrie.Westfalen | Moritz-Adolf Trappe / Moritz-Adolf Trappe | Sammlung Luftfahrt.Industrie.Westfalen (CC BY-NC-SA)
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Bordpostkarte der 64. Fahrt der LZ 13 - HANSA zum Zeppelintag Braunschweiger am 13. Oktober 1912

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Description

Abwurfkarte der Fahrt zum Braunschweiger Zeppelintag am 13. Oktober 1912 von Bord des Passagierluftschiffes LZ 13 - HANSA. Am 13.10.1912 fanden die Überführungsfahrt des Zeppelin-Luftschiffes LZ 13 – HANSA von der Hamburger Luftschiffhalle nach Gotha statt. Die Überführungsfahrt wurde von der DeLAG (Deutsche Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft), da in Braunschweig ein Zeppelin-Tag mit Zwischenlandung und Passagierwechsel organisiert war, als 2 Fahrten gezählt:

64. Fahrt: Hamburg - Braunschweig
65. Fahrt: Braunschweig - Gotha

Die Bordpostkarte wurde auf der Fahrt Hamburg - Braunschweig in den in der Passagiergondel befindlichen Bordbriefkasten aufgegeben und nach der Kandung in Braunschweig dem regulären Postverkehr zugeführt und zugestellt. Verwendet wurde eine Ganzsachenkarte mit 5 pfg. Germania. Neben dem auf der Anschriftenseite doppelt abgeschlagenen violetten Bord-ʘ trägt die Karte den Bordpost-ʘ Type I vom 13. OKT. 1912 zur Entwertung der portorichtigen Frankatur.

Adressiert ist die Karte an:

Herrn
Redakteur H. Schroft
Landeszeitung
Braunschweig

Der Kartentext auf der Rückseite lautet:

Über Celle, 13/10. vorm. 10 Uhr.
Beste Luftgrüße von
Bord der „Hansa“
Ihr Ehm Welk

Der Verfasser der Karte ist der im uckermärkischen Biesenbrow, heute ein Ortsteil von Angermünde, geborene Schriftsteller Ehm (Gustav Emil) Welk (1884-1966). In Westdeutschland ist er eher vergessen, den Ostdeutschen der Vorwende-Generation ist er noch als Autor des Romans „Die Heiden von Kummerow“ (1937) bekannt. Die Verfilmung mit dem Titel „Die Heiden von Kummerow und ihre lustigen Streiche“ war dann 1967 die erste und darüber hinaus eine der wenigen gemeinsamen deutsch-deutschen Filmproduktionen von DDR und BRD.

Von 1900 bis 1905 lebte Ehm Welk in Stettin. Dort absolvierte er, ohne darin seine Erfüllung zu finden, eine kaufmännische Ausbildung in einer Weingroßhandlung. 1904 begann er ein Volontariat bei der „Stettiner Abendpost“, danach wurde er Mitarbeiter bei den liberalen „Stettiner Neuesten Nachrichten“. Der eingeschlagene Weg des Journalisten führte in weiter zu verschiedenen norddeutschen Zeitungen, unter anderem als Chefredakteur der „Stolper Neusten Nachrichten“. Von 1910 bis 1919 war er Chefredakteur des „Braunschweiger Allgemeinen Anzeigers“.

Die HANSA-Fahrt von Hamburg über Braunschweig nach Gotha hat er im Rahmen seiner Tätigkeit als Chefredakteur des „Braunschweiger Allgemeinen Anzeigers“ journalistisch verarbeitet – und das durchaus kritisch. Der enorme Fahrpreis von 325.- Mark, den er ja nicht aus eigener Tasche zahlte, stieß ihm sichtlich sauer auf, ebenso die Preise der Bordgastronomie. Dann spielte leider auf dem Großteil der Strecke auch das Wetter nicht so recht mit – die Aussicht war „diesig“, außerdem fühlte er sich wie „in der Kabine einer kleinen Jacht und langweilte“ sich. Immer hin war „Oberingenieur Dörr, der die HANSA führte, ein netter Herr. Während er und andere leitende Männer der Zeppelin-Bau- und Luftschiffahrt-Gesellschaften ruhig und sachlich ihre Arbeit bedenken, gibt es unter den untergeordneten Herrschaften welche, die den Luftkoller haben“.
Während der Fahrt vervollständigte Welk rund 50 vorbereitete Karten (!) und gab sie an Bord auf. Solche „Karten werden an Bord der HANSA gestempelt und [sind] immer begehrt. […] entweder man freut sich, daß man lieben Bekannten eine Freude macht, oder man freut sich, daß man noch liebere Bekannte neidisch macht“.

Material/Technique

Karton

Measurements

B 14,0 x H 9,0 cm

Map
Luftfahrt.Industrie.Westfalen

Object from: Luftfahrt.Industrie.Westfalen

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