Beinlinge, gefunden bei der Öffnung der Kaisergräber im Dom zu Speyer im August 1900 im Grab Kaiser Heinrichs III. (reg. 1039-1056). Seidengewebe in Samitbindung, mit einem Muster aus ovalen Medaillons in vertikalen Reihen, die alternierend mit breitgelappten und zierlicher ausgeformten Palmetten gefüllt sind. Bei der zweiten Restaurierung 1960 (die erste fand kurz nach der Auffindung im Jahr 1905 statt) wurden die erhaltenen Reste auf ein braunes Baumwollgewebe aufgebracht. Als Farbstoffe konnten Indigo, ein Flechtenfarbstoff sowie ein Schildlausfarbstoff nachgewiesen werden. Als ursprüngliche Grundfarbigkeit sind ein intensives Blau oder auch ein leuchtendes Rot denkbar.
Textiltechnologische Untersuchungen konnten Ansätze von Schlaufen oder Bändern festgestellt werden, mit denen Beinlingen am Gürtel befestigt werden konnten, die aber bei den Restaurierungen von 1905 und 1960 nicht authentisch angebracht wurden.
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