Das Trinkgefäß aus hellgrünem Glas nimmt die Gestalt eines Ebers an. Der Körper ist längs gewellt, während der Kamm und die Ohren mit feiner Strichelung geraut sind. Die trichterförmige Öffnung am hinteren Ende ist als zum Ausgang hin elliptisch gedrückte Röhre mit ausladendem Rand geformt.
Bei einem Scherzgefäß handelt es sich um ein Gefäß, welches primär der Unterhaltung dient. Die Handhabung eines Scherzgefäßes erfordert Geschicklichkeit, da es absonderlich geformt ist und dadurch das Trinken bzw. Ausgießen erschwert wird. Erschwertes Trinken, das Verschütten von Flüssigkeit oder Gluckerlaute beim Ausschenken sorgten für die Erheiterung der Tischrunde.
Scherzgefäße in den verschiedensten Formen waren vor allem in der Renaissance verbreitet und beliebt, existiert haben sie jedoch schon lange zuvor. Es gab sie nicht nur in den verschiedensten Formen, sondern auch aus verschiedenen Materialien wie Glas, Keramik und Metall. Scherzgefäße sind aufgrund ihrer besonderen Formen meist Einzelstücke, allerdings gibt es auch verschiedene historische Belege für deren Massenproduktion. [Jonas Ehinger]
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