2008 hielt sich die neuseeländische Fotografin Abby Storey im Rahmen einer Artist’s Residency in Berlin auf. In dieser Zeit entstand eine Serie von Fotos, mit der sie den Charakter der Stadt und ihrer Bewohner durchdrang. In der Warschauer Straße 58A verewigte sie einen leuchtend orangefarbenen Fotoautomaten. Anders als die zweckmäßigen „Fotofix“-Automaten, deren Anblick vielen Berliner*innen aus Bahnhöfen und Einkaufszentren bekannt ist, verströmen die Automaten der Berliner Firma „Photoautomat“ den Charme der 1960er Jahre. Die kastenförmigen Blöcke haben keine moderne Leuchtreklame, keinen Touchscreen und keine Instruktionen über die Vorschriften für biometrische Passfotos. Vielmehr sind sie Relikte aus dem Zeitalter der analogen Fotografie, mit denen Partygänger und Touristen Erinnerungsstücke erschaffen können. Hier gibt es keine zweiten Chancen, ein Fotostreifen hat vier Aufnahmen, auf denen jedes Blinzeln und jede Grimasse in schwarz-weiß festgehalten wird. Abby Storey fängt eine Momentaufnahme ein, als geraden zwei dicht aneinandergedrängte Personen den Automaten benutzen. Der marode und improvisierte Charakter des Automaten und die baufällige Umgebung stehen exemplarisch für das Friedrichshain von 2008.
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