Gerda Rotermund wurde 1902 in Berlin geboren. Sie studierte an der Kunstgewerbeschule in Charlottenburg. Zu ihren frühen Förderinnen gehört ab 1919 Käthe Kollwitz. In späteren Jahren befindet sich das Atelier der Künstlerin in der Güntzelstraße. 1943 wird es ausgebombt. Viele Jahre blieben die Spuren des zweiten Weltkrieges im Stadtbild Wilmersdorfs sichtbar. Der Wiederaufbau erfolgte mit geringen Mitteln und zerstörte aufgrund einer am Autoverkehr orientierten Stadtplanung viel historische Bausubstanz. Die Künstlerin versuchte sich in den Nachkriegsjahren in ihrem alten Kiez niederzulassen. Bis zu ihrem Tod 1982 hatte auch sie mit einer baufälligen Bleibe zu kämpfen. Mit dem vorliegenden Werk wirft sie einen bittersüßen Blick auf die ihr so vertraute Nachbarschaft, die drei Jahre nach Kriegsende noch immer von Ruinen gezeichnet ist. Der symbolische Charakter der Arbeit ist jedoch unverkennbar. Spielende Kinder tummeln sich auf der trostlosen Straße. An einem düsteren und wolkenverhangenen Himmel taucht ein Regenbogen auf.
de