museum-digital
CTRL + Y
en
Stadtmuseum Hagen [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum [2017/103]
Holztaufe aus der Kirche in Berchum (Stadtmuseum Hagen RR-R)
Provenance/Rights: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann (RR-R)
1 / 1 Previous<- Next->

Holztaufe aus der Kirche in Berchum

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Die Taufe ist eine rituelle Handlung, die in den christlichen Kirchen vollzogen wird. Sie soll den Täufling in die Gemeinschaft der Christen aufnehmen. Für die Taufe werden in Kirchen eigene Becken verwendet. Die Taufsteine sind aufwendig gearbeitet und haben oft Jahrhunderte überdauert. Der früheste bekannte Taufstein in Hagen befand sich bis 1875 an der Johanniskirche. Er wurde im ausgehenden 12. Jahrhundert in Ruhrsandstein gearbeitet und zeigt einen Figurenfries in spitzbogigen Arkaden. Heute ist er ohne einen historischen Zusammenhang in der Kapelle des Museums der Grafschaft Mark auf Burg Altena ausgestellt.
Eine Holztaufe unterscheidet sich vom Material und der Ornamentik von einem Taufstein. Sie finden vom 16. bis in das 19. Jahrhundert eine weite Verbreitung. Ein regionaler Schwerpunkt ist im deutschsprachigen Raum nicht erkennbar. Die Holztaufe aus der Kirche in Berchum kann wegen ihres reichen Ornaments aus Akanthus, Blüten, Fruchtzweigen, Kanneluren, gefüllten Rauten und Engelsköpfen stilistisch in das Barock eingeordnet werden. Die Kurzsäule auf dem Deckel wurde wahrscheinlich von einer nicht überlieferten Holzskulptur bekrönt. In die recht roh bearbeitete Kuppa kam eine ebenfalls nicht erhaltene Taufschale aus Silber, Zinn oder Bronze. Die Bemalung ist teilweise aus der Herstellungszeit.
Die evangelisch-lutherische Kirche in Berchum wurde 1730/31 am Ort der im 12./13. Jahrhundert belegten, unter Verwendung der alten Fundamente der wegen Baufälligkeit abgerissenen St. Nikolaus-Kapelle erbaut. Am 24. Juli 1731 weihte der seit 1729 amtierenden Pfarrer Peter op den Winkel (*1709, †1777) das Gotteshaus im Beisein des Landesherrn Graf Moritz Casimir I. von Bentheim-Tecklenburg.
Im Stadtmuseum befinden sich weitere Objekte aus der Kirche wie der Opferstock von 1740, zwei Totenschilder von 1698 und 1705 sowie das Uhrwerk der früheren Turmuhr von 1756 und das zugehörige Zifferblatt (Inventarnummer 2017/84).
Die nicht restaurierte Holztaufe datiert wahrscheinlich um 1735 und damit in die Gründungszeit der Kirche in Berchum. Leider lassen sich keine Marken und Zeichen eines Herstellers finden. Auch bleibt der Stifter unbekannt. Im Kirchenbuch ist kein Hinweis vermerkt.

Ralf Blank

Material/Technique

Holz / geschnitzt & bemalt

Measurements

H 137 cm (mit Deckel); D 35 cm

Literature

  • Blank, Ralf; Freiesleben, Dietmar (Hrsg.) (2017): [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum. Essen, S. 238f
  • Evangelische Kirchengemeinde (Hagen-Berchum) (Hrsg.) (1981): 250 Jahre Berchumer Kirche. Hagen
  • Habermehl, Paul (1999): Barocke Taufsteine in der Vorderpfalz. Künstler und Handwerker in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Speyer
  • Klueting, Edeltraut (1980): Das (freiweltliche) adelige Damenstift Elsey. Geschichte, Verfassung und Grundherrschaft in Spätmittelalter und Frühneuzeit. Altena
  • Ludorff, Albert (1910): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Hagen – Land. Münster
  • Ludorff, Albert (1910): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Hagen – Stadt. Münster
Map
Stadtmuseum Hagen

Object from: Stadtmuseum Hagen

Das Stadtmuseum Hagen ist seit November 2015 geschlossen. Die Wiedereröffnung wird im April 2021 anlässlich des 275-jährigen Stadtjubiläums erfolgen....

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.