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Stadtmuseum Hagen [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum [2017/88]
Schreibmaschine von Ernst Meister (Stadtmuseum Hagen RR-R)
Provenance/Rights: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann (RR-R)
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Schreibmaschine von Ernst Meister

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Description

Die mechanische Typenhebel-Schreibmaschine Olympia Modell 8 wurde 1934 vorgestellt und bis 1948 gebaut. Sie war geräuschärmer als das 1931 erste unter diesem Markennamen gelieferte Vorgängermodell 7. Die Schreibmaschine zeigt starke Gebrauchsspuren. Sie stammt aus dem Arbeitszimmer des Hagener Lyrikers und Schriftstellers Ernst Meister (*1911, †1979). Da er diese Schreibmaschine bis zu seinem Tod benutzte, entstand auf ihr vermutlich der größte Teil seines literarischen Werks.
Der in Haspe gebürtige Meister besuchte bis zum Abitur 1930 die dortige Oberrealschule, aus der später das Ernst Meister-Gymnasium hervorgegangen ist und heute als Gesamtschule Haspe firmiert. Anschließend studierte der Sohn eines Prokuristen und späteren Eisenfabrikanten in Marburg zunächst Theologie, wechselte dann nach Berlin, um Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte zu studieren. Dort erschien 1932 sein erster Gedichtband „Ausstellung“. Die geplante Dissertation in Philosophie konnte er wegen der durch die Nationalsozialisten erzwungenen Emigration seines Lehrers Karl Löwith 1934 nicht beenden. Im Jahr 1935 heiratete Meister Else Koch und ein Jahr später kam das erste Kind zur Welt. Von 1939 bis 1960, unterbrochen von Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft in Italien, war Meister im väterlichen Unternehmen beschäftigt.
Seit Anfang der fünfziger Jahre veröffentlichte er zahlreiche Gedichte und Texte. In den sechziger und siebziger Jahren wird die inzwischen sechsköpfige Familie vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe und von der berufstätigen Ehefrau finanziell über Wasser gehalten, weil die für die Zeitgenossen oft hermetischen Gedichte Meisters kaum beachtet werden.
Meister erhielt mehrere renommierte Auszeichnungen und Preise, darunter den Droste Hülshoff-Preis (1957), den Großen Kunstpreis des Landes NRW (1963), das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1968), den Petrarca-Preis (1976) und den Rainer-Maria-Rilke-Preis für Lyrik (1978). Er war Mitglied des PEN und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, die ihm 1979 posthum den Georg-Büchner-Preis verlieh. Der bis zu seinem Tod zurückgezogen in der Berliner Straße in Hagen lebende Ernst Meister zählt zu den bedeutendsten deutschen Dichtern des 20. Jahrhunderts, dessen lyrische Texte heute beispielhaft in den Schulen herangezogen werden. Der Ernst Meister-Preis für Lyrik wurde 1981 von der Stadt Hagen als Literaturpreis gestiftet und wird in unregelmäßigen Abständen an begabte Schriftsteller verliehen.

Thomas Walter

Material/Technique

Eisenblech & Stahl & Messing & Gummi / eloxiert

Measurements

H 25 cm; B 28 cm; T 33 cm

Literature

  • Blank, Ralf; Freiesleben, Dietmar (Hrsg.) (2017): [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum. Essen, S. 208f
  • Gellhaus, Axel; Jordans; Stephanie; Lohr, Andreas (Hrsg.); Meister, Ernst (2011): Ernst Meister. Gedichte, Bd. 1-5. Göttingen
  • Gödden, Walter; Kiefer, Reinhard (2000): Utopische Dichter. Der Schmallenberger Dichterstreit 1956. Ernst Meister und die Folgen. Analysen und Dokumente. Münster
  • Handke, Peter (Hrsg.); Meister, Ernst (2011): Ernst Meister. Gedichte. Berlin
  • Herrmann, Karin (2008): Poetologie des Erinnerns. Ernst Meisters lyrisches Spätwerk. Göttingen
  • Herrmann, Karin; Jordans, Stephanie (Hrsg.) (2009): Ernst Meister - Perspektiven auf Werk, Nachlass und Textgenese. Ein Materialienbuch. Göttingen
  • Herrmann, Karin; Jordans, Stephanie (Hrsg.) (2011): Ernst Meister. Eine Chronik. Aus dem Nachlass. Göttingen
  • Lippmann, Eberhard (2010): AEG – Olympia – Optima. Büromaschinen aus Erfurt 1924–2004. Erfurt
Map
Created Created
1938
Olympia
Erfurt
Was used Was used
1938
Ernst Meister
Hagen
1937 1981
Stadtmuseum Hagen

Object from: Stadtmuseum Hagen

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