Das Bildnis einer Frau mit Kopftuch im Profil nach links gehört zu den rund 50 lebensgroßen Kohle- und Pastellzeichnungen, die Paula Becker 1898/99 in Worpswede unter Fritz Mackensen schafft. Nach anfänglicher Bewunderung für den Lehrer kommen ihr Zweifel an dessen naturalistischer Kunstauffassung: „Die Art, wie Mackensen die Leute hier auffaßt, ist mir nicht groß genug, zu genrehaft. Wer es könnte, müßte sie mit Runenschrift schreiben.“ Wie viele der Modelle stammt wohl auch die Dargestellte aus dem Worpsweder Armenhaus.
Die Zeichnung (Werkverzeichnis-Nr. E III / 066) ist aktuell nur über die vorhandenen Vorkriegs-Glasplattennegative erhalten. Hinweise lassen vermuten, dass sich das Blatt 1952 noch in Hannover bzw. im Collecting Point Celle (Kulturgutschutzlager Schloss Celle) befand und somit kein Kriegsverlust ist. Danach verliert sich seine Spur.
Erworben von Philine Vogeler, Worpswede
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