Dieser Schlitten stammt aus dem Nieskyer Pädagogium. Die Schule stellte jedem Schüler einen Rodelschlitten zur Verfügung.
War im Winter ausreichend Schnee gefallen, zogen die Pädagogisten mit ihren Schlitten zu Nieskys höchstem Punkt, dem Sonnenhügel. Bereits um 1840 hatten die Jungen hier mit dem Bau einer künstlich angelegten Rodelbahn, der „Rutschbahn“ begonnen. Die Bahnen in der Nähe des Wartturmes wurden seitdem während der Sommermonate ständig ausgebaut, 1928 wurde eine große Kurve hinzugefügt.
Bei geeigneten Schneeverhältnissen trampelten die Jugendlichen zunächst in den beiden Fahrrinnen den Schnee fest. Danach wurde mit dem schuleigenen Jauchewagen Wasser angefahren, um die Bahnen zu vereisen. Diese Arbeit war das Vorrecht der Primaner und wurde wie ein Fest begangen.
Zur Ausrüstung der Bobfahrer gehörte außerdem eine zwei Meter lange Holzstange, die man unter dem Arm in die Achselhöhle klemmte, um den Schlitten auf der schnellen Abfahrt durch die Eisrinne zu lenken.
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