Bei einer Grabung im zentralen Altstadtbereich wurde ein bislang für Soest einzigartiger Fund geborgen: es handelt sich um eine sogenannte Kernspaltflöte aus Knochen. Zwar ist sie nur fragmentarisch erhalten, ihre Zickzacklinienverzierungen an einer Seite macht sie aber dennoch zu etwas Besonderem. Relativ deutlich sind auch noch die vier gebohrten Löcher zu erkennen sowie zwei parallele umlaufende Ringlinien, die wohl zur Markierung für die Lochbohrungen dienten. Knochenflöten gibt es schon seit der Vorzeit bis in die Frühe Neuzeit. Das Soester Fundstück wurde aus einem Schaf- oder Ziegenknochen gefertigt und ist noch 9,8cm lang. Kernspaltflöten, deren Bezeichnung von der Fertigung des Mundstücks herrührt, waren grundsätzlich von der Mitte des 9. bis ins 16. Jahrhundert verbreitet. Anhand der gut zu datierenden Beifunde kann die Soester Flöte in das 9. bis Anfang des 12. Jahrhundert eingeordnet werden.
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