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Glasmuseum Hentrich, Kunstpalast Brandenburg [P 1940-135]
Walzenkrug aus Goldrubinglas mit Jahreszeiten-Darstellung (Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Glasmuseum Hentrich CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Glasmuseum Hentrich / Studio Fuis (CC BY-NC-SA)
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Walzenkrug aus Goldrubinglas mit Jahreszeiten-Darstellung

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Description

Walzenförmiger Krug aus dunkelrotem, massivem Goldrubinglas mit angeschmolzenem Henkel. Auf der Wandung über einem Rundbodenfries in poliertem Schliff und Tiefschnitt sind Putti als Allegorien der vier Jahreszeiten dargestellt. Vergoldeter Silberstandring und Silberdeckel mit Daumenrast und Scharnier; applizierte Minervabüste in Silberrelief, ebenfalls vergoldet.
Die ausgezeichnete Glasschnittarbeit zeigt Putti als Personifikationen der Vier Jahreszeiten. Reines Gold, in Gestalt nanometergroßer Partikel, verursacht die leuchtend rubinrote Farbe dieses Glases. Die Herstellung solcher Gläser ist jedoch ungemein schwierig. Ein Verfahren ist von dem Alchemisten Johann Rudolph Glauber (1604–1670) um die Mitte des 17. Jahrhunderts entdeckt worden. Glauber ging es freilich
nicht um die Schönheit der Farbe. Er meinte, die „Essenz“ des Goldes gefunden zu haben, und damit den Schlüssel zur „Transmutation“, der Metallumwandlung, die von Alchemisten schon seit Jahrhunderten ersehnt worden war. Einige Jahrzehnte später machte der Glasmacher und Alchemist Johann Kunckel (um 1635–1703) sich Glaubers Technik in Potsdam zunutze, um die ersten großen Goldrubingefäße herzustellen. Kurfürst Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg (reg. 1640–1688) schenkte Kunckel für diesen Erfolg die Pfaueninsel bei Berlin. [Dedo von Kerssenbrock-Krosigk]

Material/Technique

Goldrubinglas / formgeblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, Montierung aus vergoldetem Silber

Measurements

H. 14,6 cm; B. 12,3 cm; T. 9,4 cm

Literature

  • Götzmann, Jutta/Kaiser, Uta (Hg.) (2017): Gläserne Welten. Potsdamer Glasmacher schneiden Geschichte. Petersberg, Abb. 9, S. 20
  • Heinemeyer, Elfriede (1966): Glas. Kataloge des Kunstmuseums Düsseldorf, Bd. 1. Düsseldorf, Kat. 384
  • Jantzen, Johannes/Patas, Meta (1960): Deutsches Glas aus fünf Jahrhunderten. Düsseldorf, Kat. 106, S. 37, Taf. 50
  • Kerssenbrock-Krosigk, Dedo von (2001): Rubinglas des ausgehenden 17. und 18. Jahrhunderts. Mainz, Nr. 195, S. 100f. und 204
  • Kerssenbrock-Krosigk, Dedo von (2009): Goldrubinglas. Eine Berliner Privatsammlung und die Bestände des Glasmuseums Hentrich. Düsseldorf, S. 11
  • Kerssenbrock-Krosigk, Dedo von (2011): Glasmuseum Hentrich, in: Die Sammlung. Museum Kunstpalast, Düsseldorf, S. 274-325. Düsseldorf, S. 303
  • Ricke, Helmut (1995): Glaskunst. Reflex der Jahrhunderte, 2., erweiterte und verbesserte Auflage. Düsseldorf, Kat. 165, S. 104
Map
Created Created
1700
Spiller, Gottfried
Friedrichswerder
Created Created
1700
Potsdamer Glashütte
Potsdam
1699 1722
Glasmuseum Hentrich, Kunstpalast

Object from: Glasmuseum Hentrich, Kunstpalast

Das Glasmuseum Hentrich ist eine Sammlungsabteilung des Kunstpalast. Von den insgesamt etwa 13.000 Objekten der Sammlung sind derzeit ca. 3.000...

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