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Stadtmuseum Hagen [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum [2017/43]
Ehrenpokal für Wilhelm Pannewitz (Stadtmuseum Hagen RR-R)
Provenance/Rights: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann (RR-R)
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Ehrenpokal für Wilhelm Pannewitz

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Description

Der mit Applikationen aus Weinlaub und Trauben reich verzierte, innen vergoldete Deckelpokal wurde dem Limburger Amtmann und Bürgermeister Wilhelm Pannewitz (*1818, †1879) zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum am 28. Juni 1876 verehrt. Über die Stifter des Pokals gibt eine Inschrift Auskunft: „Gewidmet von den Israelitischen Gemeinden Limburg und Letmathe-Oestrich“. 1854 bildeten die jüdischen Gemeinden in Limburg, Letmathe und Oestrich gemeinsam mit Berchum und Elsey die Haupt-Synagogen-Gemeinde Limburg. Pannewitz engagierte sich für ein gleichberechtigtes und friedvolles Zusammenleben der jüdischen und christlichen Bevölkerung. 1865 regte er den Neubau der baufälligen Limburger Synagoge an. In den örtlichen christlichen Kirchengemeinden sammelte er den größten Teil der Baukosten. 1871 konnte die neue Synagoge eingeweiht werden. Die jüdischen Gemeinden in Limburg, Letmathe und Oestrich nahmen das Dienstjubiläum zum Anlass, das Engagement des Amtmanns und Bürgermeisters Wilhelm Pannewitz zu würdigen.
Der im schlesischen Guhrau geborene Carl Friedrich Wilhelm Pannewitz trat im Oktober 1835 als Anwärter in den preußischen Staatsdienst ein. Zunächst war er als Amtsgehilfe in der Kreisverwaltung in Lippstadt tätig. Im Januar 1848 wurde er zum Regierungspräsidium in Arnsberg versetzt. Gleichzeitig erfolgte seine Ernennung zum Amtsmeister. Im folgenden Jahr nahm er als Unteroffizier der Landwehr an der Niederschlagung der Aufstände in der Pfalz und in Baden teil. Nach seiner Rückkehr wurde er zum Kreissekretär befördert. Die Versetzung ins Landratsamt in Iserlohn entsprach der neuen Dienststellung. Am 23. April 1851 erhielt Pannewitz durch den Regierungspräsidenten die Ernennung zum Amtmann in Limburg. Vom Gemeinderat der aus Limburg, Elsey und Letmathe gebildeten Gesamtgemeinde wurde er daraufhin auch zum Bürgermeister gewählt. Sein Vorgänger Friedrich Wilhelm Dresel war wegen des Verdachts einer Beteiligung am Iserlohner Aufstand im Mai 1849 für die Regierung nicht mehr tragbar gewesen. Er wurde im März 1851 ins bergische Ronsdorf, das deutlich größer als Limburg war, versetzt und zum Bürgermeister gewählt; 1856 nahm er dort seinen Abschied.
Der Verwaltungsbeamte Wilhelm Pannewitz war in seinem Amtsbezirk beliebt. Er beteiligte sich auch am Vereinsleben in Hohenlimburg. So gehörte er dem Schützenverein und der örtlichen Honoratioren-Vereinigung „Gesellschaft Erholung“ an. Im Alter von 60 Jahren starb Pannewitz 1879 in Hohenlimburg. Er hinterließ seine Ehefrau Charlotte sowie die beiden in Hohenlimburg verheirateten Töchter Emma und Luisa. Letztere starb 1882 mit 34 Jahren an der „Lungenschwindsucht“; Emma war bereits wenige Monate nach dem Vater im Alter von 38 Jahren verstorben.

Ralf Blank

Quelle: StadtA Hagen, Best. Hohenlimburg, Nr. 44, Sammlung Hagen, Nr. 314.

Material/Technique

Silber / innen vergoldet

Measurements

H 32,8 cm; D 9,8 cm

Literature

  • Blank, Ralf; Freiesleben, Dietmar (Hrsg.) (2017): [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum. Essen, S. 118f
  • Blank, Ralf; Marra, Stephanie (2016): Artikel „Synagogen-Hauptgemeinde Hohenlimburg“, in: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe, Bd. 3. Münster, S. 373-383
  • Blank, Ralf; Marra, Stephanie; Sollbach, Gerhard (2008): Hagen. Geschichte der Großstadt und ihrer Region. Essen
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