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Stadtmuseum Hagen [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum [2017/27]
Münzwaage aus der Handlung J. D. Post (Stadtmuseum Hagen RR-R)
Provenance/Rights: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann (RR-R)
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Münzwaage aus der Handlung J. D. Post

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Description

Münzwaagen gehörten im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit zur notwendigen Ausstattung von Kaufleuten im Kontor und auf der Reise. Mit ihnen wurden die unterschiedlichen Goldmünzen der Staaten des Alten Reiches geprüft. Aufgrund der geeichten Gewichte ließen sich die Echtheit der Münzprägung sowie ihr Gegenwert feststellen. Hergestellt wurde die Münzwaage 177[4] von Abraham Kruse (*1745, †1814) in Schwelm. 1772 hatte er als erster „Eichmeister“ in der Grafschaft Mark das königliche Privileg zur Fertigung von Münzwaagen erhalten.
Im Kasten ist in roter Farbe die Nominalbezeichnung der Münzgewichte angegeben. Die zum Teil nicht in ihrer ursprünglichen Anordnung überlieferten Gewichte entsprechen verschiedenen Goldmünzen, darunter Pistole, Dukat, Carlin und Franc. Im Stadtmuseum sind weitere Münzwaagen vorhanden, darunter auch eine aus dem Handelshaus Johann Caspar Harkort.
Die Münzwaage von Abraham Kruse stammt aus dem Nachlass des im ausgehenden 17. Jahrhunderts von Conrad Post (*um 1670, †1727) an der Enneperstraße in Wehringhausen gegründeten Handelshauses. Nach dem Tod des Vaters Johann Caspar I. 1765 führte Johann Dietrich (*1746, †1815) den Kommissionshandel weiter. Außerdem betrieb er mehrere Sensen- und Stahlhämmer. Sein Bruder Johann Caspar II. (*1752, †1827) erhielt die Hammerwerke und Schmieden an der Volme in Eilpe, das Unternehmen Johann Caspar Post & Söhne.
Gegen 1780 lag das Einzugsgebiet des Kommissionshauses Post nicht nur in Europa. Die Geschäftsbeziehungen reichten bis nach Nord- und Südamerika sowie nach Westindien. Für die preußische Armee und verbündete Heere produzierte Johann Dietrich Post auch Rüstungsgüter wie Artilleriegeschosse, Gewehrkugeln, Ladestöcke, Bajonette, Degen- und Säbelklingen. Sie wurden von den Werken direkt an die Garnisonen und Festungen geliefert.
Gemeinsam mit dem befreundeten Fabrikenkommissar und preußischen Kriegs- und Steuerrat Friedrich Alexander Eversmann beteiligte sich Johann Dietrich Post an neuen Unternehmungen. 1793 gründete er mit Eversmann in der Ruine Hardenstein bei Hattingen an der Ruhr eine Eisengießerei für Kanonenrohre und Munition. Als Folge des ersten Koalitionskriegs gegen Frankreich musste sie nach dem preußischen Sonderfrieden wegen Absatzproblemen bereits 1795 geschlossen werden. Auch war nach der Besetzung des linksrheinischen Gebiets durch französische Truppen der Schiffstransport auf der Ruhr zum Hafen Ruhrort bei Duisburg und von dort weiter rheinauf- und abwärts nicht mehr möglich.

Ralf Blank

Quelle: StadtA Hagen, Best. J. D. Post.

Material/Technique

Ahornholz & Messing & Eisen & Papier & Leinenzwirn

Measurements

B 18 cm; T 10 cm; H 2,8 cm (geschlossen)

Literature

  • Blank, Ralf; Freiesleben, Dietmar (Hrsg.) (2017): [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum. Essen, S. 86f
  • Breil, Hans (1977): Friedrich August Eversmann und die industrielle-technologische Entwicklung vornehmlich in Preussen von 1780 bis zum Ausgang der napoleonischen Ära. Hamburg
  • Helbeck, Gerd (2001): Auf die Goldwaage gelegt. Typisches Arbeitsmittel der Kaufleute, in: Stefan Baumeier, Katharina Schlimmgen-Ehmke (Hrsg.): Goldene Zeiten. Sauerländer Wirtschaftsbürger vom 17. bis 19. Jahrhundert, S. 144-153. Essen
  • Voye, Ernst (1909): Geschichte der Industrie im märkischen Sauerland, Bd. 1 (Kreis Hagen). Hagen
  • [Firma Johann Caspar Post] (1958): Festschrift der Firma Johann Caspar Post 1758-1958. Hagen
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