Der Schützenverein in Hohenlimburg wurde im Sommer 1834 gegründet. Neben dem im August 1834 konstituierten Schützenverein in Boele zählt er zu den ältesten Vereinen in Hagen. Der Hagener Schützenverein bzw. die Hagener Bürgerschützen blicken auf das Gründungsjahr 1775 zurück. Im städtischen Museum „Haus der Heimat“ wurde dagegen eine Hagener Schützenfahne von 1761 ausgestellt; sie ist seit 1945 verschollen oder aber im Museumsdepot unidentifizierbar nur fragmentarisch erhalten.
Vom 3. bis 7. September 1834 fand auf den Lennewiesen am Sundernhof bei Limburg das erste Schützenfest statt. Die Teilnehmer schossen mit Steinschlossbüchsen auf einen Vogelbalg. Erster (Hohen-) Limburger Schützenkönig wurde Erbprinz Moritz Casimir zu Bentheim-Tecklenburg (*1795, †1872). Er wählte die 1795 in Münster geborene Johanna von Hülst zu seiner Schützenkönigin. Sie war die Ehefrau des als Richter am Fürstlichen Land- und Stadtgericht in Limburg tätigen Johann Joseph Dierickx (*1793, †1870). Der aus Bonn stammende Jurist wurde 1824 als Assessor vom Land- und Stadtgericht in Werne nach Limburg abgeordnet. Dierickx war Mitbegründer und erster Vorsteher des Schützenvereins. Im April 1837 wurde er als Land- und Stadtgerichtsrat nach Münster versetzt. In diesem Monat trat der ehemalige Schützenkönig als Fürst Moritz Casimir IV. die Nachfolge seines verstorbenen Vaters Emil Friedrich an.
Das Schützenwesen in Hohenlimburg lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. 1582 wurde in der ersten Polizeiordnung für die Grafschaft Limburg eine Grenzsicherung durch bewaffnete Schützen festgelegt. Diese wehrhafte Einheit setzte sich aus Einwohnern des Territoriums zusammen. Im Verlauf des 17. Jahrhunderts regelten weitere Erlasse der Landesherren den Umfang, die Ausrüstung und den Einsatz der Landesschützen. 1689 wurde eine neue Schießordnung herausgegeben, die regelmäßige Übungen und Training festlegte. Noch bis zu ihrer formalen Auflösung im Mai 1808 besaß die Grafschaft eigene Landesschützen. Im Auftrag der gräflichen Regierung sicherten sie die Grenzen, stellten aus ihren Reihen die Schlosswache und fahndeten nach steckbrieflich gesuchten Personen. In den Jahren um 1800 gingen die Schützen häufig auch gegen die damals weit verbreiteten, einzeln und in Gruppen umherstreifenden Räuber und Vaganten vor.
Unter der französischen Herrschaft entstand in den Gemeinden und Städten eine in Gendarmerie und Kriminalpolizei aufgeteilte Exekutive. Sie übernahm im Auftrag der Regierung und Gerichtsbarkeit die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung sowie die Ermittlung und Verfolgung von Straftaten. Durch den Übergang 1808 an das französische Großherzogtum Berg bzw. ab 1813 Königreich Preußen war eine Grenzsicherung in der aufgelösten Grafschaft Limburg nicht mehr notwendig. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatten sich in diesem Territorium damit alle hoheitlichen Aufgaben für Landesschützen erledigt.
Ralf Blank
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