Imitation einer indischen Streitaxt bzw. eines Streithammers, sogenannter Zaghnal, mit einem Griff aus Eisenrohr, der in einem Knauf endet. Der Stiel ist am glockenförmigen Ende und mittig mit einer eingravierten Blätter-Ornamentik verziert.
Die Streitaxt verfügt über ein vierkantiges Mittelstück mit einer Stoßspitze oben. Das Mittelstück läuft auf einer Seite in eine Pyramidenform aus, die wiederum an der Spitze in einer Kugel endet, und ist auf den Flächen mit eingravierten Blatt-Ornamenten verziert. An die pyramidenförmige Seite schließt sich eine auf beiden Seiten stark gegratete und leicht nach unten gekrümmte Klinge bzw. Schlagspitze an. Auf dem Ansatzstück der Klinge sitzen zwei Messinglöwen, zudem ist die Klinge am Ansatz mit Blätterornament versehen. Der Hammerkopf auf der gegenüberliegenden Seite der Klinge fehlt und wurde durch ein Holzteil ersetzt. Laut der Beschreibung im Inventarbuch war als Hammer ursprünglich eine Elefantenfigur aus Messing angebracht.
Die Hammerfläche ist beim Zaghnal meist durch schmückende Elemente ersetzt und der Elefant ist ein häufig verwendetes Motiv. Die Figur hat zudem sowohl eine praktische als auch eine symbolische Funktion: sie dient als Gegengewicht zur Klinge und als Symbol für Stärke. Möglicherweise handelt es sich auch um eine Anspielung auf die elefantenköpfige Hindu-Gottheit Ganesha als "Beseitiger von Hindernissen". Der Zaghnal ist eine Nahkampfwaffe für den Einsatz in erster Linie zu Pferd, aber auch zu Fuß.
Beim vorliegenden Objekt handelt es sich vermutlich um eine Nachbildung einer solchen indischen Streitaxt. Ob sie in Indien hergestellt wurde oder aus europäischer Produktion stammt, ist bisher nicht geklärt.
Der Zaghnal kam 1923 als Geschenk des Generals Richard Erlenbusch (1863 - 1937) in die Sammlung des Gewerbemuseums Ulm.
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