Knochenverarbeitende Werkstätten ließen sich am Soester Markt nachweisen, wo unter anderem aus Beinknochen von Rindern Kämme hergestellt wurden und die intensive Nutzung von Tierknochen im Mittelalter eindrucksvoll belegt werden kann. Dass jedoch Beinknochen von Rindern und Pferden auch noch profaner genutzt wurden, bezeugen wiederum andere Fundstücke. Als sogenannte Schlittknochen - eine Art Gleitschuhe - fanden sie im Winter Verwendung, indem sie mittels Lederriemen unter den Schuhen befestigt wurden. Die starke Abnutzung durch Eis und Schnee ist an den meist glatt geschliffenen Laufflächen deutlich zu erkennen. Der große Pferdefußknochen dürfte dagegen eher als Kufe für einen kleinen Schlitten gedient haben, wofür auch eine senkrechte Lochung spricht, die auf ein ehemaliges aufgestecktes Gestell hinweist.
hu