Das kleinformatige Ölgemälde von Friedrich Ernst Morgenstern (1853-1919) zeigt in der rechten Bildhälfte im Vordergrund einen Arbeiter beim Kalfatern eines Holzschiffes. Kalfatern bezeichnet das Dichten von Schiffsgebörd bzw. das Abdichten der Fugen von aus Holz gebauten Schiffen mit Werg, Moos, Teer oder Kitt. Hier ist die Schiffswerft Seibert in den Keitländern dargestellt. Die Keitländer waren ein Gebiet auf den Neckarwiesen am rechten Flussufer, östlich von Eberbach, Richtung Zwingenberg.
Der hinter dem Schiff fließende Neckar, auf dem ein kleiner Nachen fährt, füllt die Bildmitte aus. Der Blick geht über das aufgedockte Schiff und den an Land gezogenen Nachen über die Wasserfläche hinweg, wo die Berge den Fluss begrenzen. Links sieht man ein Stück des alten Treidelpfades, auf dem ein Anker liegt. Weiter oben im Fluss rudert ein Mann in einem flachen Nachen. Obwohl Morgenstern sein Bild mit flotten Pinselstrichen gemalt hat, kann man den Schatten des Nachens im Wasser ausmachen. Auch das Licht der Morgensonne spiegelt sich. Das Bild strahlt trotz der beiden arbeitenden Menschen Ruhe aus. Es zeigt die Verbundenheit des Menschen mit der Natur seiner Umwelt. Vorherrschend sind verschiedene Grün- und Blauschattierungen. Rechte untere Bildecke Signatur „F.E.Morgenstern“. Das Bild ist gerahmt. Auf der Rückseite des Rahmens folgende Inschriften: „Morgenstern 51 52,5 x 37 41 Höhe Oberh. Lichtleiste“ , sowie dreimal den Stempel : „Peter August Helm. Kunsthandel + Antiquariat Gutachten und Schätzungen Backgasse 1, 6930 Eberbach Telefon 06271/1387“.
Friedrich Ernst Morgenstern (1853 - 1919) aus Frankfurt malte 1917 in Eberbach. 14 Ölbilder sind von ihm bekannt.
en