Das Selbstbildnis von Fritz Stuckenberg zeigt den Maler im Alter von 28 Jahren. Ein junger Mann, nach links gewandt, reckt und streckt aufmerksam seinen bemerkenswert langen Hals. Im legendären „Café du Dôme“ diskutierte er mit anderen Künstlern jene Avantgarde, deren Einfluss sich auch in Fritz Stuckenbergs Werken wie dem um 1909 datierten Selbstbildnis niederschlägt.
Auffällig bemüht sich Fritz Stuckenberg in seinem Selbstbildnis um eine plastisch-summierende Modellierung seines Konterfeis. Im Bereich der Schulter schließt er dann mit einer flächigen, trocken gemalten Partie an. Der Hemdkragen ist lediglich durch eine Kontur angedeutet und das Revers seiner blauen Jacke gerät zu einer Form, die bei längerer Betrachtung wie ein gefährlicher Spieß in Richtung des Halses vorzustoßen scheint. Vor allem ist es aber der florale Hintergrund, der das Gemälde zu einem außergewöhnlichen Bildnis macht. Im Hintergrund des Portraits entfaltet sich ein buntes Blütenfeuerwerk. Besonders prägnant ist die außerordentlich große rote Blume links. Sie kontrastiert das helmartig aufsitzende dunkle Haar des Künstlers.
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