Zu den Landschaften, die Ramboux 1829 in Zeichnungen festhielt, gehörten auch Motive des Saartals. Diese im Vordergrund fast skizzenhaft, mit schnellen Strichen, im Mittelgrund dagegen weitaus sorgfältiger angelegte Ansicht der Stadt Saarburg hat Ramboux von einem erhöhten Standort aus festgehalten. Neben der Zeichentechnik variierte er auch die Helligkeitswerte. Hinter einer dunkel gehaltenen Erhebung im Vordergrund, die sich wie eine Schwelle quer durch die Darstellung schiebt, führt ein breiter, von höher gelegenen Terrassen gesäumter Weg durch ein turmbewehrtes Tor hinein in die Stadt. Dort ist inmitten der sehr hell belassenen Häuser rechts der markante, von zwei Helmen bekrönte Turm der Pfarrkirche St. Laurentius zu erkennen. Mit Hilfe der von unten nach oben zunächst zu- und dann wieder abnehmenden Helligkeit lenkte der Künstler die Aufmerksamkeit des Betrachters fast unwillkürlich auf die Stadt im Zentrum. Neben dieser horizontalen Schichtung im Bildaufbau, die der Darstellung zugleich eine große Tiefe verleiht, arbeitete Ramboux auch mit unterschiedlichen Helligkeitswerten, um Gebäude, Felsen oder Hügel als dreidimensionale Objekte erscheinen zu lassen. Darüber hinaus gestaltete er auflockernde und belebende Elemente wie Staffagefiguren oder Bäume bewusst als dunkle Akzente.
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