Stahlstich von Schloss Hambach. Links unterhalb des Bildmotivs steht die Angabe „Verhas del.“ für lat. delineavit, gezeichnet von Theodor Verhas. In der Mitte steht „C. Frommel & H. Winkles sculps.“ für lat. sculpsit, gestochen von Carl Ludwig Frommel und Henry Winkles. Darunter der Titel „Schloss Hambach / Bei Neustadt an der Haardt“. Unter dem Titel ist der Verlag „A.H. Gottschick in Neustadt a/H“ angegeben. Veröffentlicht wurde der Stich in Franz Weiss: Die malerische und romantische Pfalz, Neustadt 1840.
Ansicht des Schlosses von Nordosten. Sie liegt auf einem Berg oberhalb des Stadtteils Hambach. Das seit dem 19. Jahrhundert als Hambacher Schloss bekannte Gebäude wurde einst nach dem Kästenberg als Kästenburg bezeichnet. Die Burg wird auf die erste Hälfte des 11. Jahrhunderts datiert. Bis Ende des 18. Jahrhunderts war sie im Besitz des Fürstbistums Speyer, das sie im Verlauf der Jahrhunderte ausbaute. Zerstört wurde sie 1552 durch Soldaten des Markgrafen Albrecht Alkibiades von Brandenburg und im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1688 von französischen Truppen. 1797 wurde sie französischer Staatsbesitz, bis sie nach dem Wiener Kongress dem Königreich Bayern zugeteilt wurde. 1823 wurde sie an eine Gruppe reicher Bürger versteigert. Bekannt ist das Hambacher Schloss als Veranstaltungsort des vom 27. Mai bis 1. Juni 1832 dort abgehaltenen Hambacher Fest. Dieses Fest gilt als wichtiges Ereignis in der deutschen Demokratiebewegung. 1842 ersteigerten acht königstreue Abgeordnete die Burgruine und schenkten sie dem bayerischen Kronprinzen Maximilian zur Hochzeit. 1845 begannen die Bauarbeiten an der nun als Maxburg bezeichneten Ruine. Nach den Plänen August Voits sollte die Ruine zu einem Schloss umgestaltet werden. Bereits ein Jahr später wurden die Bauarbeiten aufgrund nicht getätigter Zahlungen eingestellt. Um 1945 gelangte sie in den Besitz des Landkreis Neustadt, seit 1969 Landkreis Bad Dürkheim, der sich dem Erhalt der Ruine und umfassenden Restaurierungsmaßnahmen annahm.
Die Grafik stellt das Hambacher Schloss in seinem Zustand vor den Renovierungsarbeiten in den 1840er Jahren dar. Aus den zerfallenen Mauern der Burg sind große Stücke sind herausgebrochen. Das Dach und die oberen Stockwerke fehlen. Auf den Resten einer Mauer sitzen drei sich miteinander unterhaltende Männer vor der Burg. Um die Burg sind vereinzelte kleine Bäume und Sträucher. Links im Hintergrund wird der Blick in die Ebene frei. Im Himmel fliegt ein Vogelschwarm.
Das Hambacher Schloss befindet sich in der Nähe zum Ortsteil Hambach der Stadt Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz. [Kathrin Koch]
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