Der Etrog ist eine Frucht, die zur Familie der Zitrusfrüchte gehört, und ein wichtiger Gegenstand beim Sukkotfest ist. Der Etrog ist Teil eines Pflanzenbündels, des Lulavs. Er wird während des Gebetes in der linken Hand gehalten, während die anderen drei Pflanzen in der rechten Hand gehalten werden.
Es muss dafür gesorgt werden, dass die Frucht während des mehrtägigen Festes unversehrt bleibt. Der Etrogbehälter ist dafür verantwortlich, die heilige Frucht zu schützen. Der Standfuß in der Form eines Blattes wird von einem gebogenen Ast verziert, der die Frucht trägt. Die obere Hälfte des Behälters kann aufgeklappt werden und der Innenraum ist vergoldet.
Eine Einritzung unter dem Standfuß des Behälters gab die Anregung zur Recherche nach einem möglichen Vorbesitzer. Bei diesen Nachforschungen zur Herkunft dieses Etrogbehälters, stießen wir auf die Sammlung Leo Lessmann. Auf einem historischen Foto mit ausgewählten Sammlungsstücken ist auch ein gleicher Etrogbehälter zu erkennen. Der Hamburger Publizist Leo Lessmann hatte seine große Sammlung jüdischer Ritualgegenstände vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam in Sicherheit gebracht. Dort geriet sie nach seiner Emigration nach Palästina später wohl in die Hände der deutschen Besatzungsmacht. Trotz umfangreicher Recherchen gelang es ihm nach 1945 nicht, auch nur einzelne Objekte seiner Sammlung wiederzufinden. Das Museum kaufte diesen Behälter 1989 in Amsterdam bei Christie´s.
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