Dargestellt ist ein Blick auf einen Weg, der diagonal in die Tiefe führt,. Hinter hohen Zäunen entlang des Weges sind zweigeschossige Fachwerkhäuser zu erkennen. Der Vordergrund ist menschenleer.
Das Blatt ist vorn u.re. signiert "Richard Schmidt" und darunter datiert "1914". Auf der Rückseite ist das Blatt altdeutsch beschriftet "Wernigerode / gr Shenkstraße.". Sie kann dem Architekten und Kunstgewerbler Richard Schmidt zugeordnet werden, der die Architektur sorgfältig, alles Natürliche dagegen grob und summarisch erfasst. Viele seiner Blätter sind sorgfältig beschriftet und datiert auf 1914 und den Juni 1915. Wahrscheinlich war er hier im Urlaub. Als junger Künstler, aus Gießen stammend, geriet er unter den Einfluss des Darmstädter Jugendstils, ab 1907 war er Lehrer an der Hansischen Kunstschule Hamburg (seit 1929 Landeskunstschule), die er 1930/31 auch leitete.
2019 gelangte ein 13 Blatt umfassendes Konvolut des Künstlers von Wernigerode-Motiven mit der Schenkung der Sammlung Bürger an die Schloß Wernigerode GmbH. Die Blätter stammen bis auf eines aus einem aufgelösten Skizzenbuch, worauf eine Abrisskante am Blattrand deutet.
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