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Museum Ulm Projekt zur Aufarbeitung der Bestände aus kolonialen Kontexten [1910.2527]
Sandalen (Museum Ulm CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Museum Ulm / OLeg Kuchar (CC BY-NC-SA)
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Sandalen

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Description

Ein Paar Zehentrenner-Sandalen mit einem Riemen aus einem breiten, flachen Lederband. Das Band ist rot, an den Rändern schwarz eingefärbt und mit feinen Linien geprägt.
Der Riemen ist an der hinteren Seite an der Sohle befestigt, indem er in einen Schlitz eingesteckt und vernäht ist. Der Steg besteht aus einem dicken, rundlichen Lederband mit einem gewickelten Knauf am Ende, der wiederum den Riemen durchbohrt und diesen so mit der Sohle verbindet. Der Riemen ist zudem überkreuzt um den Steg gewickelt.
Die Sohle ist aus drei Lederschichten zusammengenäht und oben mit einer Ziernaht versehen.

Das Objekt ist Teil des Konvoluts, das im März 1910 als Schenkung des Oberleutnants Picht in die Sammlung des Gewerbemuseums Ulm kam.

Beim Schenker handelt es sich um Erhard Picht (1882 - 1910), der ab 1900 beim Feldartillerie-Regiment „König Karl“ (1. Württembergisches), Nr. 13 in Ulm/Ludwigsburg und ab 1904 als Direktor bei der Westafrikanischen Pflanzungs-Gesellschaft "Victoria" in Kamerun tätig war.
1908 ließ Erhard Picht eine Sammlung afrikanischer Gegenstände nach Berlin transportieren, wo er zeitweise wohnte. Darunter waren vermutlich auch Objekte, die 1910 nach Ulm gingen. Einen Teil der Sammlung verkaufte er 1908 bereits an das Museum für Völkerkunde in Berlin. Erhard Picht verstarb im April 1910, kurz nach der Schenkung an das Gewerbemuseum Ulm, in Berlin an Malaria.

Es ist möglich, dass Erhard Pichts Bruder Heinrich in die Abwicklung der Schenkung involviert oder auch teilweise an der Sammlung der afrikanischen Objekte beteiligt war. Heinrich Picht (*18.05.1884) war ab 1902 als Pflanzer in Kamerun beschäftigt und gründete 1907 die Deutsche Kautschuk-AG (ab 1923 Ekona AG) mit Sitz in Berlin. Um 1903 erhielt er den Auftrag, in Verhandlung mit Stammesoberhäuptern einheimische Arbeiter für die Plantagen zu gewinnen. Dazu begab er sich auf eine Reise durch das nordwestliche Kamerun bzw. die heutige Provinz Nord-Ouest. Einige der Objekte aus der Schenkung stammen aus dem Gebiet, in dem er unterwegs war.
Heinrich Picht hatte ebenfalls Verbindungen zu Ulm, wo er u.a. im Oktober 1906 einen Vortrag über seine Reisen in Kamerun hielt.

Material/Technique

Leder; genäht

Measurements

L 27 cm, B 12,5 cm

Map
Museum Ulm

Object from: Museum Ulm

Das Museum Ulm bietet mehr als 30 000 Jahre Kunst und Kulturgeschichte, präsentiert in 7 Gebäuden, u.a. in einem Kaufmannshaus der Renaissance sowie...

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