Die Postkarte zeigt einen jungen Mann, eingerahmt und angehimmelt von sieben jungen Frauen. Vor dem Mann erscheint in der Art eines Kastenstempels die Aufschrift „Nur gegen Bezugschein“.
Hintergrund der Darstellung ist die Rationierung von Lebensmitteln und zahlreichen Waren, die im 1. Weltkrieg eingeführt wurde und zum Zeitpunkt als die Karte geschrieben wurde, noch nicht gänzlich beendet war. Zugleich spielt die Postkarte auf einen weiteren, viel schrecklicheren Mangel an: Durch das massenhafte Sterben an den Fronten fehlte es an Männern, vor allem im sogenannten „heiratsfähigen Alter“.
Die so lieblich daherkommende Postkarte hat also einen sehr ernsthaften Hintergrund, der sich hinter dem humorig gedachten Bild verbirgt. Verschickt wurde dieses Exemplar im Herbst 1921 von einer Frau aus Brietlingen im heutigen Landkreis Lüneburg. Ihre Stellung zur Adressatin in einem Dorf in Lüchow-Dannenberg, ob verwandt oder befreundet, ist unbekannt. Der Inhalt des Textes lässt beides möglich erscheinen. Da die Adressatin als „Fräulein“ tituliert wird, kann man aber annehmen, dass das Postkartenmotiv nicht zufällig ausgesucht wurde, sondern eine Anspielung war.
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