Welcher sich laßt weiß beduncken,/ Der ist in Narheit schon ertruncken.

Flugblatt von 1612 mit der Darstellung eines Narren

1 Spalte, 2 Knittelverse

Auf dem Kupferstich ist das Brustbild eines Narrens zu sehen, der aus einer Art Rundbogenfenster herausschaut. Er betrachtet den kleinen Narrenkopf seines Narrenstabes, den er in der rechten Hand hält. Die Linke greift eine Narrenflasche. Um seinen Kopf herum fliegen Bienen, die u. a. auf eine schwache geistige Verfassung oder zweifelhafte Gedanken des Umschwärmten hinweisen.
Am unteren Rand steht ein Vers, der vor Leichtfertigkeit warnt.
Zugeschrieben wird dieses seltene Blatt Christoph Oeri, der es wiederum nach einem Entwurf von Jaques de Gheyn kopierte.
Diese Fassung des Flugblatts ist bisher nur im Bestand des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) nachweisbar.