Die Lithografie zeigt ein Bildnis der Eugénie de Montijo, Herzogin von Teba und Gräfin von Montijo, eigentlich María Eugenia Ignacia Agustina de Palafox Portocarrero de Guzmán y Kirkpatrick. Als Ehefrau Napoleons III. wurde sie Kaiserin Frankreichs. Die Liebesheirat wurde wenig goutiert und die von den Franzosen als "L'Espagnole" ("die Spanierin") bezeichnete Kaiserin war nicht sehr beliebt. Sie beteiligte sich aktiv in der Politik und schlug dabei sehr konservative und klerikale Töne an. Sie befürwortete u. a. eine Invasion in Mexiko und einen Krieg gegen Preußen. Dagegen strebte sie eine Allianz mit Österreich an und war eng mit Fürst von Metternich befreundet. Nach der für den Deutsch-Französischen Krieg vorentscheidenden Niederlage der französischen Truppen bei Sedan 1870 und der Gefangennahme Napoleons III. wurde in Frankreich die Dritte Republik ausgerufen und Eugénie floh nach England ins Exil, wo sie bis ins hohe Alter lebte.
Das Blatt ist beschnitten. Ein in Details abweichendes Exemplar mit ergänzendem Text zur Abstammung der französischen Kaiserin ist Teil der 29.000 Objekte umfassenden Sammlung von Drucken, Zeichnungen und Schriftstücken des belgischen Barons und Kunstsammlers Carl de Vinck de Deux-Orp (1859–1931), die 1906 an die Nationalbibliothek in Frankreich ging. [Johanna Kätzel]
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