Bildnis der Elisabeth Charlotte von Orléans mit ihren Kindern. Elisabeth Charlotte, auch Liselotte von der Pfalz genannt, war die Tochter des Pfalzgrafen und Kurfürsten Karl I. Ludwig von der Pfalz (1617-1680). 1671 wurde sie mit dem Bruder Ludwigs XIV. (1638-1715), Herzog Philippe I. von Orléans (1640-1701) verheiratet. Von ihren drei Kindern überlebten zwei: Philippe (1674–1723) und Elisabeth Charlotte (1676–1744). Der 1673 geborene älteste Sohn Alexandre Louis war mit nicht einmal drei Jahren gestorben. Die Grafik, die nach einem Gemälde von Pierre Mignard aus den Jahren um 1678/79 (oder nach einer Kopie von Jean-Gilbert Murat, 1837) gefertigt wurde, zeigt daher wohl die beiden jüngeren Kinder. Durch sie wurde Elisabeth Charlotte zur Ahnin mehrerer europäischer Königshäuser, weshalb man sie auch als "Bauch Europas" bezeichnete. So ging beispielsweise aus dem Hause Orléans über ihren Sohn der spätere französische Bürgerkönig Louis-Philippe hervor. Und über ihre Tochter wurde sie Großmutter von Franz Stephan von Lothringen, dem Begründer des Hauses Habsburg-Lothringen und späterer Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Franz I.
Der Holzstich illustrierte wohl eine Zeitschrift und entstand in der "Xylographischen Anstalt" von Krüll und Michael. Die Firma betrieb der aus Düsseldorf stammende Holzstecher Gustav Kruell gemeinsam mit Moritz Michael in den späten 1860er und frühen 1870er Jahren, bevor Kruell in die USA auswanderte. [Johanna Kätzel]
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