Obermaterial: schwarze Halbwolle (Kette aus Baumwolle) in Leinwandbindung, Futter im Oberteil aus Barchent
Auf dem Oberteil findet sich vorn die zeittypische fichuartige* Drapierung: Das Material ist von der breiten Schulternaht zur Taille hin spitz zulaufend in Falten gelegt und mit vier Nähten fixiert.
Der Verschluss erfolgt vorn mit Haken und Ösen, unter den Ösen befindet sich ein Vortritt, an einer der unteren Ösen (2. v. u.) befinden sich (wie auch bei anderen zeitgleichen Stücken) angeknotete Fäden und daran eine lila Baumwollkordel unbekannter Funktion.
Das Rückenteil hat zwei geschwungene Nähte. Einige Nähte wie Schulternähte, der Halsausschnitt und die Unterkante des Oberteils sind gepaspelt. Das Oberteil hat lange Ärmel, welche in Falten in die 5 cm langen Bündchen eingelegt sind und deren Schlitz mit je zwei Haken-Ösen-Paaren geschlossen wird.
Die Rockweite ist oben gefältelt und mit einer Naht fixiert gegen die Unterkante des Oberteils genäht. Im Rock befindet sich oben in der Mitte ein 22 cm langer Schlitz, rechts eine eingeschnittene Tasche aus verschiedenen Baumwollresten. Der Rock wurde zu einem späteren Zeitpunkt durch zwei Aufnäher um insgesamt 10 cm gekürzt. Als Stoß dient eine schwarze Wollkordel, das ca. 10 cm breite Stoßband besteht aus brauner Baumwolle in Leinwandbindung und war ursprünglich gechintzt.
Das Kleid stammt aus dem Altbestand des Danneil-Museums und ging 1976 in das Inventar des Diesdorfer Museums über. Die genaue Herkunft ist nicht mehr zu ermitteln.
*Fichu: Frz. für Schultertuch
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