Aufgrund seines Wertes dient Geld, wie diese türkische Goldmünzen, als beliebetes Geschenk zur finanziellen Absicherung. Auch bei Hochzeitsriten und -bräuchen spielten Münzen und Geld deshalb eine gewisse Rolle: Beispielsweise trug die Braut auf dem Weg zur Trauung Geld in ihrer Krone, den Schuhen oder ihrem Kleid. Auch bei der Rückkehr von der Kirche musste das Brautpaar vielerorts Wegzoll mit Kleingeld abgelten. Ferner drückten die Hichzeitsgäste Geldstücke in den Brautapfel, der auf dem Hochzeitstisch stand.
Die fünf an einer Schnur aufgereihten Hochzeitspfennige aus dünnem Metall sind Nachprägungen von Umlaufgeld, wie es unter der Herrschaft des Sultans Mahmud II. benutzt wurde, der von 1808 bis 1839 Sultan des Osmanischen Reiches war. Die Vorderseite trägt eine arabische Aufschrift und Symbole: "ضرب في قسطنطينية " - ḍuriba fī qusṭanṭīnīa = geschlagen/geprägt in Konstantinopel; über dem Schriftzug steht das Regierungsjahr des Sultans "٨" = 8; unter dem Schriftzug steht das Jahr des Herrschaftsbeginns des Sultans "١٢٢٣" = 1223 AH ~ 1808 n.Chr. Daneben wurden die Münzen nachträglich mit einem eingestanztem Loch versehen, um sie als Schmuck aufzubewahren oder an der Kleidung anbringen zu können.
[Emil Schoppmann]
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