Zeichnerische Details auf quadriertem Papier, die sich inhaltlich auf (nicht-)religiöse Erzählstoffe beziehen. Sie repräsentieren architektonische und ikonografische Relief-Elemente, einschließlich einer Kanzel aus der Kirche San Pietro fuori della Cittá (San Pietro extra moenia). Handschriftlich mit Bleisift: "Details a / St Pietro fuori / della Citta di / Spoletto" sowie unter dem letzten rechten Quer-Detail die Signatur, ligiert: "DQ". Besagte Kirche wurde im ausgehenden 12. Jahrhundert erbaut und liegt etwas außerhalb der italienischen Stadt Spoleto (Umbrien).
Die Fassade der Kirche hat um das Portal herum Reliefzonen, die zu den wichtigsten Beispielen romanischer Plastik um 1200 gehören. Die Unterteilung der Fassade in rechteckige Felder ist für Umbrien typisch. Vor dem leeren Grund sind figürliche Reliefs herausgearbeitet, die wie eine parallele Schicht wirken. Die einzelnen Szenen haben wie immer bei Kirchenfassaden symbolische Bedeutung, die heutzutage nicht mehr unbedingt geläufig sind. Beispielsweise greift ein Löwe einen Soldaten an. In der toskanischen und umbrischen Tiersymbolik wird der Löwe mit Gott verglichen. Hier ist der Löwe gegenüber jedem unbarmherzig, der wie dieser Soldat an weltlichen Dingen hängt.
Diese plane Auffassung von Relief und Grund, die einfache überschaubare Felderrahmung in Rechtecken, machen diese Fassade zu einer Vorläuferin der etwa 120 Jahre jüngeren Marmorstirn des Orvietaner Domes.
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