Lithografie der Ruine des Doms in Speyer vom deutschen Maler Heinrich Jakob Fried. Der Titel "Der Dom zu Speyer" steht in Schreibschrift unterhalb des Bildmotivs. Darunter steht in Druckschrift "gegründ.v.K.Konrad II. 1030; vollend. d. K. Heinrich IV. 1061; zerstört unter K. Ludwig XIV. v. Fr. 1689; wiederhergestellt durch K. Max Joseph 1819 – 1822." In der linken Ecke unterhalb des Bildmotivs sind die Angaben zum Künstler "Nach der Natur u. auf Stein gez. von HFried" und rechts gegenüber "Gedr.v.J.Lacroix in München" für die Steindruckerei von Joseph Lacroix aus München. Die Grafik stammt aus einer Sammlung Pfälzer Ansichten die unter dem Titel "Erinnerung an die Vorzeit. Die Rheinpfalz. Ansichten ihrer Denkmale des Mittelalters als Beitrag zur Geschichte und in landschaftlichen Ansichten gesammelt von H. J. Fried." 1830 veröffentlicht wurde.
Blick vom östlichen Ufer des Rheins auf den gegenüberliegenden Dom von Speyer. Zu sehen sind die zwei Türmen seitlich des Chors und die Apsis. Rechts daneben sind Gebäude der Stadt und die Sonnenbrücke zu erkennen. Im Vordergrund ist der Rhein abgebildet. Rechts unten machen vier Personen eine Bootsfahrt. Ein Mann steuert das Boot mit dem Ruder. Mit im Boot sitzen zwei Kinder. Einer der Jungen ist abgelenkt vom Anblick eines Storchs und versucht zu diesen zu gelangen. Die Frau packt ihn mit besorgtem Gesicht an der Jacke um ihn vom Sturz in die Fluten abzuhalten. Der andere Junge sitzt leicht zurückgelehnt im Boot und Blickt ebenfalls in Richtung des Storchs. Links wird die Lithografie von der Ufervegetation eingegrenzt
Die Domkirche St. Maria und St. Stephan wurde durch Kaiser Konrad begründet. Der Baubeginn liegt zwischen 1024-1030. Er ist einer von drei romanischen Kaiserdomen Deutschlands und die größte romanische Kirche der Welt. 1061 wurde der Dom unter Kaiser Heinrich IV. geweiht. Im Verlauf des pfälzischen Erbfolgekriegs wurde Speyer durch französische Truppen König Ludwigs XIV. eingenommen. Im Mai 1689 setzten sie die Stadt in Brand, der mehrere Tage wütete und auch den Dom nicht verschont ließ. Der Wiederaufbau von 1772-1778 wurde 1794 durch französische Revolutionstruppen verwüstet. Eine weitere, großangelegte Sanierung des Doms wurde unter König Maximilian I. Joseph von Bayern 1817 veranlasst.
[Kathrin Koch]
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