Der Blick fällt durch eine geöffnete Doppeltür und seitlich drapierte goldgelb und silbern glänzende Vorhänge auf die fünfachsige Fensterfront, die eine Aussicht in den Schlossgarten ermöglicht. Rotfarbene Fensterdekorationen dominieren das Interieur, zu dem ein großer Fußteppich, zwei barocke Konsoltische und monumentale Porzellanvasen gehören.
1843 bestellte Friedrich Wilhelm IV. drei Aquarelle bei der Berliner Malerin Friederike Meinert, um die nach seinem Regierungsantritt neu dekorierten Festsäle im Obergeschoss des Schlosses Charlottenburg zu dokumentieren [SPSG, GK II (5) 2168-2171]. Er gab genaueste Anweisungen, legte die Bildausschnitte fest und bestellte vorab Skizzen (SPSG, Hist. Akten, Nr. 165, S. 16, 19). Kurz zuvor hatte die Künstlerin ihm eine Ansicht des Teezimmers der Königin Elisabeth übereignet [GK II (5) 2168]. Die Aquarelle sind wichtige Zeugnisse für die im Zweiten Weltkrieg zerstörten Räume, die in diesem Zustand nicht wiederhergestellt worden sind.
Innenraumaquarelle wurden in der königlichen Verwandtschaft gern verschenkt. Die Künstler fertigten also durchaus mehrere Exemplare ein und desselben Motivs an. Eine identische Fassung dieser Ansicht befindet sich im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt (D 23, Kasten II/38).
Evelyn Zimmermann
Aus dem Besitz Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen, K 53 Alb 1 Nr. 21
Unsigniert
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